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    Hier zwei Links zu den Sehenswürdigkeiten in Mainz und Wiesbaden:

    Zu den Mainzer Sehenswürdigkeiten, teilweise mit weiterführenden Links:         hier klicken

    Zu den Wiesbadner Sehenswürdigkeiten, teilweise mit weiterführenden Links:  hier klicken 


    Hier einige Sehenswürdigkeiten der Region (zunächst alphabetisch Mainz, darunter Wiesbaden):

    MAINZ:

    Alte Universität

    Erbaut im Jahr 1615-1618, beherrscht sie - seit nach über 200 Jahren die beiden imposanten Dachreiter auf dem mächtigen Steildach im März 2005 wieder zurückgekehrt sind - wieder das Stadtbild von Mainz.
    Die Adresse der Alten Universität ist die Alte Universitätsstraße 17 in Mainz

    Altes Zeughaus
    In dem vor über 400 Jahren errichteten Gebäude residiert heute die rheinland-pfälzische Staatskanzlei. Im Innenhof befindet sich der achteckige Treppenturm, welcher bis zum Dachgeschoss reicht und mit einer so genannten welschen Haube in Zwiebelform abschließt.
    Das Alte Zeughaus befindet sich am Deutschhausplatz in Mainz

    Altmünsterkirche
    Das ehemaliges Kloster der Heiligen Bilhildis. Zu sehen sind die zwei weißen Türme der Altmünsterkirche, deren modernes Gebäude kaum etwas von seiner langen und bewegten Geschichte erahnen lässt.
    Der Legende nach wurde das ab dem frühen Mittelalter "Altmünster" genannte Kloster um 700 von der Heiligen Bilhildis gegründet.
    Im 17. Jahrhundert errichtet wurde sie 1895 umgebaut. Damalige, frühbarocke Baustrukture wurden erstetzt durch den Ende des 19. Jahrhundert typischen, neuromanischen Stil. Nach Zerstörung im zweiten Weltkrieg wurde sie um 1950 wiedererbaut.
    Die Kirche befindet sich in der Münsterstr. 25 in Mainz

    Augustinerkirche
    Hinter dem Portal aus rotem Sandstein gibt ein gläserner, moderner Eingang den Blick frei auf prachtvolle Ausschmückungen im Rokoko-Stil.
    Mitten in der Altstadt blieb die Augustinerkirche im Zweiten Weltkrieg beinahe unbeschädigt. Sie zeigt für diese Region einen außergewöhnlich prachtvollen Originalzustand.
    Standort: Augustinerstraße 34, Mainz

    Brunnen am Neubrunnenplatz
    Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Platz von Kurfürst Johann Philipp von Schönborn als „Speisemarkt" angelegt. 1725 wurde dort ein prunkvoller Laufbrunnen errichtet, der dem Platz seinen Namen gab.
    Der Brunnen lieferte das Trinkwasser für das neu errichtete Bleichenviertel. Das Quellwasser wurde aus Bretzenheim hergeleitet. 
    Von den ursprünglich drei Stufen, die sich um das ovale, geschweifte Becken aus rotem Sandstein legten, wurden 1986 zwei rekonstruiert. Weithin sichtbares Merkmal des Brunnens ist sein ca. 12 Meter hoher Obelisk.
    Nachdem der Brunnen 1828 und 1877 erneuert wurde, gingen im Herbst 2002 die vorläufig letzten Sanierungsarbeiten zuende.
    Seit dem steht er wieder in seiner ganzen Schönheit als beredtes Zeugnis barocker Selbstdarstellung in Mainz da - der Brunnen, um dem man nicht drum herum kommt.
    Der Neue Brunnen liegt in Mainz zwischen der parallel verlaufenden Großen Bleiche und Mittleren Bleiche auf dem Neubrunnenplatz zwischen Neubrunnenstraße und Lotharstraße.

    Christuskirche
    Bei der Erweiterung der Stadt um die Neustadt im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entstand mit Kaiserstraße ein doppelläufiger Prachtboulevard, in dessen Mitte sich die von Stadtbaumeister Eduard Kreyßig geplante und von Bauleiter Franz Fredriksson fertiggestellte Kirche harmonisch einfügt und den Blick unweigerlich auf sich zieht.
    Im zweiten Weltkrieg jedoch wurde sie beim Angriff der Alliierten auf Mainz schwer getroffen. Die Kirche brannte vollständig aus und alle Gewölbe stürzten ein.
    Von 1952 bis 1954 wurde sie wieder aufgebaut und in den letzten Jahren wurden je eine Außen- und Innenrenovierung der Christuskirche abgeschlossen.
    Die Kirche befindet sich in der Kaiserstr. 56 in Mainz

    Deutschhaus (Landtag Rheinland-Pfalz)
    Bereits im Jahr 1730 wurde der Grundstein für das Deutschhaus in Mainz gelegt, und das Gebäude im Französischen Barock wurde 1737 fertiggestellt.
    1945 durch Bombenangriffe des zweiten Weltkriegs fast völlig zerstört wurde es 10 Jahre später wieder aufgebaut, wobei man sich zumindest beim äußerlichen Erscheinungsbild an den ursprünglichen Originalbau hielt. Seither befindet sich hier der Landtag Rheinland-Pfalz.
    Gegen Ende 2015 begann eine umfangreiche Sanierung des Gebäudes, welches sich am nach dem Haus benannten Deutschhausplatz in Mainz befindet.

    Dom St.Martin
    Im Jahre 975 legte Willigis, der gerade ernannte Erzbischof von Mainz und Stellvertreter des Papstes nördlich der Alpen, den Grundstein für die Errichtung des Mainzer Domes, der unter dem Patronat des heiligen Martin von Tours steht.
    Am Tage seiner Einweihung im Jahre 1009 zerstörte ein Feuer den Dom. Willigis ließ sofort mit dem Wiederaufbau beginnen. Die Fertigstellung des Neubaus erfolgte jedoch erst im Jahr 1036 durch seinen zweiten Nachfolger, Erzbischof Bardo.
    Diverse Einwirkungen wie Kriege, Brände und sogar Blitzschlag erschütterten das über 1.000 Jahre bestehende Bauwerk, was mehrere Renovierungen nötig machte, die teilweise auch bauliche Veränderungen mit sich brachten. 
    Ein Werk von außergewöhnlicher Bedeutung schon direkt am Haupteingang: Die bronzenen Torflügel des Marktportals. Noch zu Zeiten Willigis jeweils in einem Stück gegossen sind sie das älteste erhaltene Ausstattungsstück von St. Martin.
    Eines der schönsten erhaltenen Relikte aus der gotischen Zeit ist das Taufbecken von 1328, welches der wohl größte mittelalterliche Zinnguss der Welt ist.
    Im Altarraum der einstigen Palastkapelle des erzbischöflichen Hofes befindet sich das geheimnisvolle, lebensgroße Udenheimer Kreuz von 1150, das ursprünglich wohl für die Mainzer St. Emmerans-Kirche geschaffen wurde.
    Der Dom St.Martin befindet sich auf dem Marktplatz in Mainz

    Eisenturm
    Im Jahre 1240 wurde der sechsgeschossige Eisenturm erbaut. Zusammen mit dem Alexanderturm und dem Holzturm gehört er zu den drei noch erhaltenen Türmen der einst 34 Tor- und Wachtürme zählenden Stadtmauer von Mainz.
    Ab dem 18. Jahrhundert diente der inzwischen umgebaute Turm als Militärgefängnis. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der ausgebrannte Turm wieder aufgebaut. Heute wird der Eisenturm als Künstlerzentrum genutzt.
    Der Turm steht gegenüber dem Rathaus, Ecke Quintinstraße und Rheinstraße

    Fastnachtsbrunnen
    Nach einer dreijährigen Schaffenszeit wurde der Narrenturm am 14. Januar 1967 im Beisein mehrerer Tausend Mainzer, die sich erwartungsfroh auf dem Schillerplatz eingefunden hatten, und begleitet von karnevalistischer Musik endlich enthüllt.
    Die Anwesenden nahmen ihren "Narrenturm" jubelnd in Besitz, erkannten sie doch sogleich, dass dieses geglückte Denkmal nicht einfach irgendein Brunnen war, sondern "ein sprechendes Kunstwerk, Blasius Spreng ist mit der Erschaffung des Fastnachtsbrunnens ein einzigartiges Kunstwerk geglückt, das sich motivisch wie ästhetisch perfekt ins Mainzer Leben einfügt.
    Inmitten des von Gräf geschaffenen, in rotem Sandstein gehaltenen Brunnenbeckens erhebt sich ein fast neun Meter hoher, bronzener Turm, der von mehr als zweihundert, ebenfalls bronzenen Einzelfiguren bevölkert wird.
    Was das Auge hier entdecken kann, ist geheimnisvoll, grotesk, fratzenhaft und vertraut zugleich.
    Vater Rhein, der Mönch und der Mann mit dem Brett vor dem Kopf, die Katze, Till Eulenspiegel und die Stadtgöttin Moguntia, der Geldbeutelwäscher oder der Paragraphenreiter seien nur exemplarisch für die Vielfalt der Phantasiemotive angeführt, die nicht nur das besondere Wesen der Mainzer Fastnacht, sondern mehr noch in einer unnachahmlichen Weise den Geist dieser traditionsreichen Stadt zum Ausdruck bringen.
    Der Fastnachtsbrunnen steht auf dem Schillerplatz in Mainz, Ecke Schillerstraße und Ludwigsstraße

    Gautor
    Die dreitorige, turmbewehrte Gaupforte stellte seit dem Mittelalter die wichtigste Verbindung von der Stadt zum „Gau" (mittelhochdeutsch für „Landschaft") dar.
    Im Zuge des Ausbaus der Festungsanlagen unter Kurfürst Johann Philipp von Schönborn wurde ein gemauerter Querwall mit einer Durchfahrt angelegt. Diese Durchfahrt war zu beiden Seiten von Toranlagen eingerahmt.
    Das erhalten gebliebene äußere Gautor weist römisch-barocke Stilmerkmale auf. Hoch oben thront seit 2002 wieder eine Kopie des heiligen Martin mit zwei Bettlern.
    1896 wurden Gautor und Festungswall niedergelegt und der davor befindliche Graben zugeschüttet. Nur die heftigen Proteste der Mainzer Bevölkerung bewahrten das Gautor vor seiner Zerstörung.
    Bis es allerdings wieder in die Nähe seines ursprünglichen Standortes gelangte, sollten gut hundert Jahre vergehen. Erst 1998 ist das Gautor schließlich wieder dort angekommen, wo es einst Geschichte gemacht hatte. Spenden von Mainzer Bürgern und Unternehmen ermöglichten die Restaurierung und Umsetzung des Tores.
    Das Gautor erreicht man vom Schillerplatz aus über die Gaugasse.

    Golden Ross Kaserne (Landesmuseum Mainz)
    Bei strahlend blauem Himmel blinkt und blitzt das goldene Ross auf dem Eingangsportal des Gebäudes, das ihm seinen Namen verdankt:
    Die ehemalige „Golden-Ross-Kaserne", dem heutigen Landesmuseum Mainz. Das Ross war ursprünglich aus Kupfer. Heute ist es eine vergoldete Rekonstruktion aus Aluminiumguss.
    Der zweigeschossige Bau darunter diente als kurfürstlicher Marstall, der zusammen mit dem Wohnhaus an der Schießgartenstraße und einem Hofflügel 1766/67 errichtet wurde. 1937 wurde die ehemalige Kaserne umfunktioniert zum städtischen Altertumsmuseum. 1986 benannte man das Museum aus Anerkennung seiner überregionalen Bedeutung in „Landesmuseum Mainz" um. Im Volksmund blieb das Gebäude allerdings als „Golden-Ross-Kaserne" bekannt.
    Adresse: Große Bleiche 49-51 in Mainz

    Gonsenheimer Tor
    Errichtet im Jahre 1872, wurde es bei der Niederlegung des Festungsgürtels 1904 von Erdaufschüttungen verdeckt und erst knapp 100 Jahre später wieder entdeckt und aufgebaut.
    Im Zuge der Aushubarbeiten für den SWR-Neubau wurde das Gonsenheimer Tor wieder sichtbar. Dessen nachträglicher Integration in den Neubau standen unlösbare Probleme bautechnischer und wirtschaftlicher Art entgegen. Der Südwestrundfunk als Bauherr sorgte aber entsprechend den Empfehlungen der Denkmalpflege dafür, dass der südliche Torteil mit Böschungsmauer sorgfältig abgebaut und nur wenige Meter vom alten Standort entfernt unter weitgehender Verwendung des Originalmaterials wieder errichtet werden konnte.
    Die Quaderverkleidung mit Sandsteinrahmen, bossierten Eckquadern und profilierten Gesimsen zeigt eine handwerkliche Qualität, wie man sie sonst nur an Repräsentationsbauten jener Zeit antrifft. Der mittlere und nördliche Teil des Gonsenheimer Tors ist noch unter der Straßenoberfläche verborgen.
    Der Standort in Mainz ist "Am Fort Gonsenheim 139"

    Gutenberg-Denkmal
    Denkmäler, die an Johannes Gutenberg erinnern, gibt es unter anderem in Mainz, Straßburg und Frankfurt am Main.
    Von besonderer Wichtigkeit ist das Mainzer Gutenberg-Denkmal von 1837, welches als erstes bürgerliches Denkmal im wahrsten Sinne des Wortes gilt, da es einen Bürgerlichen auf den Denkmalssockel hob und vom Bürgertum angeregt und getragen wurde.
    Die Entstehungsgeschichte des Mainzer Gutenberg-Denkmals, vom ersten Vorschlag, des berühmtesten Sohnes der Stadt in Form eines Monumentes zu gedenken, bis zu seiner Ausführung, reicht beinahe über ein halbes Jahrhundert.
    Adresse: Gutenbergplatz, 55116 Mainz

    Hauptbahnhof
    Nach 2-jähriger Bauzeit wurde der Mainzer Hauptbahnhof, mit Empfangsgebäude im italienischen Renaissancestil mit barocken und klassischen Elementen, im Oktober des Jahres 1884 eröffnet. Die Attraktion des Sandsteingebäudes war die "Perron-Halle", mit 300 Metern die längste in ganz Europa.
    Diverse Umbau- und Renovierungsarbeiten fanden in den 30er Jahren statt. Zwei Jahre nach dem zweiten Weltkrieg begann die Wiederherstellung des durch beide Kriege stark beschädigten Bahnhofs mit wesentlichen Neuerungen wie Glasbauten und Ladenzeile. Auch im Inneren siedelten sich in den folgenden Jahren immer mehr Läden, Kioske und sogar ein Frisör an.
    In den 50er Jahren änderte sich das Bahnhofsbild nochmal gravierend durch die Umstellung von Dampf- auf Elektroloks.
    Etwa zum Jahrtausendwechsel war der Mainzer Bahnhof einer der modernsten Deutschlands, auf 3 Ebenen mit diversen Geschäften, Kaffeebars, Bäcker und Restaurants.

    Hauptfriedhof
    Der 1803 gegründete, parkähnliche Hauptfriedhof hat eine Gesamtgröße von beinahe 2 Quadratkilomern und erzählt die Geschichte der Stadt und die Geschichten der Menschen, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden.
    Im Zahlbachtal vor den Stadtmauern wurde die zentrale Begräbnisstätte errichtet. Das Gebiet des Hauptfriedhofs war bereits in der Antike als Gräberfeld römischer Legionäre genutzt worden. Als im Zuge der Stadterweiterung der traditionsreiche jüdische Friedhof an der Mombacher Straße in innerstädtische Lage geriet und geschlossen werden musste, wurde im Januar 1881 ein neuer jüdischer Friedhof eröffnet. Er schließt sich im Süden an den Hauptfriedhof an.
    Schon im 19. Jahrhundert wurde der Friedhof Ziel von Spaziergängern, die sich durch seinen artenreichen Baumbestand angezogen fühlten, und auch heute laden neben der üppigen Flora die architektonische Vielfalt der Grabmäler, Skulpturen, Reliefs und Gruftanlagen dazu ein, zwei Jahrhunderte Begräbniskultur kennen zu lernen.
    Denkmäler in barocker Form, Säulenstümpfe mit Urnenaufsätzen und aufwändiger Figurenschmuck, aber auch einfache Grabsteine in hochrechteckiger Form mit Inschriften sowie die Bildsprache der Grabmäler erinnern an die Vergänglichkeit menschlichen Lebens. Auch finden sich hier Kriegerdenkmäler wie das Veteranendenkmal von 1834 und aufwändige Offiziersgrabmäler, die mit antikisierenden Helmen und Waffen dekoriert sind, sowie in Stein gehauene Porträts der Toten.
    Der Hauptfriedhof von Mainz befindet sich zwischen der Albert-Schweitzer-Straße, der Saarstraße und der Unteren Zahlbacher Straße, in welcher sich auch der Haupteingang befindet.

    Haus zum Stein
    In der Mainzer Altstadt, zwischen den Fachwerkhäusern des Spätmittelalters, klassizistischen und modernen Wohnbauten der 70er Jahre befindet sich dieser wehrhafte Bau der Romanik aus dem 12. Jahrhundert. Ein städtischer Wohnturm, wie es ihn in Deutschland kaum noch gibt.
    Mit seinen 1,40 Meter starken Mauern war der Turm Teil der mittelalterlichen Wehranlage. Die Fenster waren erst in neun Meter Höhe über dem damaligen Straßenniveau eingelassen. Im Untergeschoss befanden sich lediglich vereinzelt Schlitzfenster, von denen auf der Ostseite heute noch zwei in Straßenhöhe erhalten sind. So diente es bis zur Erweiterung der Stadtmauer im 14. Jahrhundert vermutlich als Schutz- und Verteidigungseinrichtung der Vorstadt Seelenhofen.
    Aufgrund seiner Höhe ließ sich von dem Turm das weite Umland gut beobachten. Umgekehrt diente er als Wegweiser für Ritter, Kaufleute und Fahrende.
    Nachdem es im Zuge der Revolutionswirren um 1793 bis zum ersten Obergeschoss völlig zerstört war, wurden einige Erneuerungen vorgenommen. Eine Giebelfront mit Schieferverkleidung an West- und Südseite und ein neues drittes Geschoss bestimmten das Erscheinungsbild des Hauses bis in die 1980er Jahre. 1981 bis 1983 erfolgten umfangreiche Restaurationsarbeiten zur vermuteten Gebäudegestalt des 13. Jahrhunderts unter Einbeziehung der historischen Substanz.
    Das Haus zum Stein befindet sich in der Weintorstraße 1 in Mainz

    Heilig Geist Spital
    In der Nähe des Eisenturms nahe der Rheinstraße, an der Ecke von Mailandsgasse und Rentengasse, steht halb versteckt das ehemalige Heilig-Geist-Spital mit der imposante Fassade eines mittelalterlichen Bauwerks, in dessen roten Sandsteinmauern die Vergangenheit noch spürbar scheint.
    Ursprünglich erbaut im Jahre 1236, beschließt Erzbischof Siegfried III. das in Domnähe gelegene Heilig-Geist-Spital ans (damalige) Rheinufer zu verlegen. Das neue Heilig-Geist misst 33 x 19 Meter und ist zweigeschossig. Das Obergeschoss ist ein Saal mit großen Fenstern, in welchem Frauen untergebracht waren.
    Wie das heute noch vorhandene, nach außen vorspringende Ostchörlein bezeugt, dient das Südende dieses Stockwerkes außerdem noch als Kapelle.
    Die Spitäler des Mittelalters entsprechen nicht dem, was man sich heute darunter vorstellen mag. Das Heilig-Geist war eine Mehrzweckeinrichtung, eine Art Mischanstalt. Hier lebten Pilger und Obdachlose, Fremde und Arme, Alte und auch Kranke, wobei Letztere wohl eher in der Minderheit waren. Da die öffentliche Wohltätigkeit in jenen Zeiten eine rein kirchliche Angelegenheit ist, liegt die Betreuung der Insassen in den Händen der Bruderschaft zum Heiligen Geist.
    Der eigenwillige Verlauf der damaligen Stadtmauer erfordert es, dass die patrouillierenden Wächter auf ihrem Weg vom Eisenturm zum Fischtor über eine Türöffnung durch das Obergeschoss des Spitals schreiten mussten, um durch eine weitere Tür wieder auf die Fortsetzung der Mauer gelangen zu können.
    Das Bauwerk wurde in spätgotischer Zeit Ende des 15. Jahrhunderts innen zum Teil umgebaut. Dabei wurden auch die romanischen Fenster durch hohe gotische Fenster ersetzt.
    Beim Fliegerangriff der britischen Luftwaffe auf Mainz am 27. Februar 1945 brennt die ganze Innenstadt. Auch das Heilig-Geist steht in Flammen. Der Schaden hält sich jedoch in Grenzen. Das Dach kann bald nach Kriegsende wieder errichtet werden.
    In den 50er Jahren wurde das Heilig-Geist ein beliebtes Tanzlokal. Eine im Rahmen des Wiederaufbaus des kriegszerstörten Mainz durchgeführte Restaurierung legt ab 1975 das in den vorhergehenden Jahrhunderten vor allem rheinseitig beträchtlich zugebaute und verbaute Spital wieder frei. In dem Bemühen, das Bauwerk in seinen romanischen Urzustand zurückzuführen, werden allerdings auch die spätgotischen Elemente des Außenbaus inklusive der Maßwerkfenster beseitigt.
    Nichtsdestoweniger ist das Heilig-Geist-Spital als ältestes erhaltenes Bürgerspital Deutschlands und In-Gastronomie mit historischem Flair ein besonders eindrucksvoller Schauplatz, den man unbedingt einmal auf sich wirken lassen sollte.
    Standort: Mailandgasse 11, Mainz

    Heunensäule
    Groß und mächtig wie die Jahrtausende alten Obelisken der Ägypter und Römer ragt sie noch heute in der Mitte des Marktes von Mainz empor. Ältere Bürger erinnern sich aber noch an die alte Platzgestaltung, als an dieser Stelle die Straßenbahnschienen den Platz durchschnitten. Die Heunensäule ist zwar schon über 1000 Jahre alt, auf den Mainzer Markt gelangte das Denkmal aber erst 1975.
    Die Mainzer Säule wiegt 16 Tonnen, ist 6,40 Meter hoch und mißt im Durchmesser 1,20 Meter. Als schwere Fracht kam sie aus den Bullauer Bergen bei Miltenberg am Main an den Rhein. Die Heunensäulen liegen dort in einem Felsenmeer, am Osthang der Berge, in der Schleife eines von Miltenberg nach Mainbullau führenden Weges. Insgesamt lagerten dort mindestens sieben dieser Giganten. Wahrscheinlich sollten die Säulen für den Wiederaufbau des am Tag der Weihe 1009 abgebrannten Mainzer Doms verwendet werden. Die Heunensäule auf dem Mainzer Markt gelangte 1975, kurz vor der Einweihung der neu gestalteten Domplätze, Markt, Liebfrauenplatz und Höfchen, nach Mainz. Heute zählt sie zu den Wahrzeichen der Stadt und erzählt mit ihrer Ummantelung aus Bronze zugleich viele Episoden aus der Stadtgeschichte.
    Die Kopfbedeckungen an den vier Ecken des Denkmals, der nachempfundene Helm eines römischen Legionärs erinnert beispielsweise an die Stadtgründung im Jahr 13 v. Christus. Die Bischofsmitra bezieht sich auf die reiche kirchliche Tradition, die bis ins 2. Jahrhundert nach Christus zurück reicht. Die Narrenkappe entspringt symbolträchtig einer Jakobinermütze, wie sie die französischen Revolutionäre trugen. Die Reichskrone schließlich steht für die zahlreichen Kapitel Reichsgeschichte, die Könige und Kaiser schrieben, die sich immer wieder mit ihren Gefolgsleuten in Mainz als einem der mächtigen Zentren des Römischen Reiches aufhielten und von denen hier sogar einige gekrönt wurden.
    Neben den Darstellungen der Kopfbedeckungen belegen weitere Details die Bedeutung der Stadt durch die Jahrtausende: Römische Münzen, die Abgüsse der ersten Stadtsiegel, die sowohl den Dompatron Sankt Martin als auch den Domerbauer Willigis würdigen. Auch das Mainzer Rad in seinen verschiedenen historischen und modernen Ausprägungen darf natürlich nicht fehlen.
    Die Heunensäule befindet sich auf dem Marktplatz von Mainz vor dem Dom

    Hypokaustum
    Dies sind die Reste einer römischen Fußbodenheizung, einem Hypokaustum. Den Resten des römischen Hypokaustums ist kaum anzusehen, welch ausgeklügelte Technik dahinter steckt.
    Dabei wurde der Fußboden von kleinen Pfeilern getragen. Ein Holzfeuer verteilte die Wärme in den kanalartigen Gängen unter dem Fußboden und sorgte für angenehme Temperaturen. Oft war das Hypokaustum zusätzlich mit einer Wandheizung ausgestattet, durch deren kaminartige Schächte die Rauchgase des Feuers nach außen entweichen konnten.
    Ebenso ausgeklügelt wie die Technik des Hypokaustums war auch die Badekultur. Die Baderäume Sudatorium, Caldarium und Tepidarium unterschieden sich nach ihren Temperaturniveaus. Daneben gab es Schwimmbassins, Gymnastikplätze und sogar Bibliotheken.
    Dem antiken Bemühen Körper und Geist in Einklang zu bringen durften damals Männer und Frauen nur getrennt nachgehen.
    Standort: Nähe Schillerplatz in der Grünanlage zwischen Maison de France und Proviantmagazin

    Johanniskirche
    Die Johanniskirche im Schatten des Domes kann auf eine sehr lange, bewegte und bedeutende Geschichte zurückblicken.
    Im Jahr 910 wird der Bau als Dom von Mainz eingeweiht. Nach dem Patron der Stadt und des Bistums erhält er den Namen St. Martin. Knapp 100 Jahre später findet hier im Jahr 1002 die Krönung König Heinrichs II. durch Erzbischof Willigis statt. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Errichtung einer neuen und größeren Bischofskirche mit Willigis als Bauherrn bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Mit ihrer Einweihung 1036 hat Mainz einen "neuen" Martinsdom, denn Patron und Name wechseln in den Neubau über. Aus dem alten Dom wird nun die Johanniskirche - fortan volkstümlich auch "Aldedum" genannt.
    Obwohl die Fundamentierung des Hatto-Baus in der Folgezeit ein Sicherheitsproblem darstellt, wird erst im 13. Jahrhundert der Beschluß gefasst, die Kirche von Grund auf neu zu bauen. Als Geldquelle bedient man sich der zu jener Zeit nicht ungewöhnlichen Ablässe - Geldspenden zur Tilgung der Sünden. Sogar Papst Gregor IX. gesteht der Johanniskirche angesichts ihrer schlechten baulichen Verfassung diese Maßnahme zu.
    Im 14. Jahrhundert beginnt man wegen Sicherheitsproblemen im Fundament mit dem Neuaufbau, der aus Geldmangel nicht komplett vollbracht wurde.
    Erneute bauliche Eingriffe im Jahre 1685 gelten der Sanierung. Durch Aufschüttung wird der Fußboden um 2,65 m erhöht und so das unsichere Fundament dauerhaft gestärkt. Die Umbauten im 18. Jahrhundert sind zu einem großen Teil Modernisierungen und entspringen dem Wunsch, sich dem Zeitgeschmack gemäß zu präsentieren.
    Bis zur Einweihung der Christuskirche 1905 ist St. Johannis die einzige evangelische Kirche in Mainz.
    Bei einem Fliegerangriff im Zweiten Weltkrieg brannte die Johanniskirche fast vollständig aus. Kirchenausstattung und auch die Kirchenbücher gingen dadurch verloren.
    Beim Wiederaufbau in der Nachkriegszeit legt man viel Wert auf optische Schlichtheit und 1959 konnte sie wieder eingeweiht werden.
    St. Johannis ist nicht nur die älteste Kirche in Mainz sondern auch die einzige noch erhaltene Kathedrale aus spätkarolingischer/frühottonischer Zeit in Deutschland.
    Sie steht an der Ecke von Schöfferstraße und Johannisstraße

    Jupitersäule
    Das Duplikat der neun Meter hohen römischen Jupitersäule, die zur Zeit des Kaiser Nero errichtet wurde, steht vor dem Landtag an der Großen Bleiche. Das Original befindet sich in der Steinhalle des Landesmuseums.
    Die Jupitersäule ist ein gutes Beispiel dafür, wie lebendig antike Bauwerke von der Vergangenheit erzählen können. Die Inschrift am Fuß der Säule bringt Licht in ein bewegtes Kapitel römischer Geschichte zur Zeit Kaiser Neros. Hier sind schemenhaft die Worte „Nero“ und „pro salute“ zu entziffern, was „für das Heil Neros“ bedeutet.
    Die in mehr als 2000 Teile zerbrochene Säule fand man 1905 bei Bauarbeiten in der Nähe einer antiken Kaufmannsiedlung. Sie lag in der heutigen Mainzer Neustadt. Mainzer Kaufleute stifteten die Säule zum Wohle des Kaisers.
    Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass man diesen Schluss heute überhaupt noch ziehen kann. Denn nach seinem Tode wurde Nero, der als Urheber des Brandes von Rom ausgemacht worden war, als Staatsfeind behandelt und geächtet. Deshalb konnte auch die Inschrift nicht bleiben aber man entfernte sie damals nur unzureichend.
    Auch das Nebeneinander von römischem und germanischem Götterkult ist an der Säule beispielhaft abzulesen. 28 Reliefs zeigen römische und keltische Gottheiten. Ursprünglich krönte eine bronzene Jupiterstatue die Säule. Von ihr existieren jedoch nur noch ein Fuß, ein kleiner Finger sowie Teile des Blitzes.
    Standort: Kopie der Säule vor dem Landtag an der Großen Bleiche, Original in der Steinhalle im Mainzer Landesmuseum

    Karmeliterkirche
    Die Karmeliterkirche ist die einzige in Mainz noch erhaltene, mittelalterliche Kirche des Bettelordens. Im 1964 angebauten Kloster leben seither wieder Mönche und beleben die Klosterkirche aus dem frühen 14. Jahrhundert.
    Seit der Säkularisierung im Jahre 1802 war die Karmeliterkirche nach über 100 Jahren erst 1924 wieder an den seit 1270 in Mainz ansässigen Bettelorden zurück gefallen. Sie wurde bis dahin als Lagerraum genutzt und vor dem Abriss nur durch den Protest Mainzer Bürger bewahrt.
    Die Karmeliterkirche ist trotz im Laufe der Jahrhunderte ausgeführter Veränderungen noch immer im Originalzustand zu sehen. Kopien sind nur die Deckenmalereien. Sehenswert ist beispielsweise der aus dem 14. Jahrhundert stammende Hochaltarschrein, der 1517 mit einem Flachrelief versehen wurde, die um 1400 entstandene „Weinrebenmadonna“ und die modernen Kirchenfenster von Jan Schoenaker (1970). Das mittlere Chorfenster zeigt auch 2 Mainzelmännchen neben dem Mainzer Stadtwappen.
    In den Jahren 2009/2010 wurde eine umfassende Renovierung des Kircheninneren vorgenommen, bei der u.a. im mittleren Bereich eine Altarinsel mit neuem Holzaltar entstanden ist.
    Die Karmeliterkirche befindet sich in der Karmeliterstraße 7

    Kirschgarten
    Besonders der Kirschgarten ist ein lebendiges Stück Geschichte der Landeshauptstadt Mainz.
    Dicht aneinander gedrängte Fachwerkhäuser recken sich dort dem Himmel entgegen. An der linken Seite des Hauses „Zum Beimburg" (Nr. 19) im Süden den Platzes gewährt ein Torbogen Einblick in das eng laufende Hollagäßchen. Auf der anderen Hausseite befindet sich eine Gasse, die sich den Namen mit dem Platz teilt.
    Zum unverwechselbaren Charme dieses Ortes in der Altstadt trägt neben dem architektonischen Ensemble der Gebäude und den schicken Läden in historischem Ambiente ringsherum auch der Brunnen bei, der im Stile eines barocken Laufbrunnens erst 1932 aufgestellt wurde. Er knüpft an den bereits im Mittelalter bezeugten öffentlichen Brunnen an.
    Der Ort wurde bereits 1329 als „im Kirschgarten" bezeichnet. Der Name rührt von der Kirschbornquelle her, die am Rochushospital (Rochusstraße 9), entspringt. Die Fachwerkarchitektur der Bürgerhäuser stammt aus der Zeit des 15. bis 18. Jahrhunderts.
    Am Kirschgarten kann man entweder ein wenig Ruhe vor der Geschäftigkeit der Augustinerstraße finden oder sich auf Spurensuche in die Mainzer Architektur- und Kunstgeschichte begeben. Manches Wissenswerte sieht man dem Kirschgarten von außen nicht an. So ist Haus 21 das Geburtshaus der Freiheitsdichterin Kathinka Zitz, alias Kathinka Halein.
    Auch auf den berühmtesten Sohn der Stadt, Johannes Gutenberg, stößt man am Kirschgarten. Als Bürgschaft für einen Kredit, den sein Vetter Arnold Gelthus für ihn aufgenommen hatte, dienten Zinseinnahmen aus dem Haus „Zum Aschaffenberg" (Nr. 26). Es ist das älteste bekannte Mainzer Fachwerkhaus, das um 1500 errichtet wurde.
    Der Kirschgarten ist der Übergang von der Leichhofstraße in die Augustinerstraße in Höhe Grebenstraße

    Kurfürstliches Schloss
    Das ehemalige Kurfürstliche Schloss ist ein eindrucksvolles frühbarockes Mainzer Baudenkmal. An der Rheinfront nimmt es über eine Länge von 75 Metern seinen Platz in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Deutschordenshaus, dem heutigen rheinland-pfälzischen Landtag, und dem Neuen Zeughaus ein.
    Von diesen beiden spätbarocken Gebäuden hebt sich das Schloss durch die virtuose Formensprache seiner Fassade ab. Es ist, als wolle die Stadt ihren Besuchern, die sich über die Theodor-Heuss-Brücke nähern, sogleich den Glanzpunkt ihrer Geschichte - ihre Blütezeit als kurfürstliche Residenz - vor Augen führen.
    Erzbischof Diether von Isenburg ließ den Vorgängerbau, die Martinsburg, 1478 errichten. 1627 begann man mit dem Bau eines Schlosses. Der neue Flügel verband die Burg mit dem am östlichen Ende der heutigen Großen Bleiche gelegenen Kanzleigebäude und der daran im rechten Winkel angebauten St. Gangolf-Stiftskirche, dem einzigen sakralen Bauwerk der Renaissance (erbaut 1555-82). 1814 wurden beide abgerissen. Der Bau des Schlosses indes wurde von langen Unterbrechungen begleitet. Erst 1752 war er vollendet.
    Zusammen mit dem Südflügel und der 1807 errichteten eingeschossigen Steinhalle besitzt das Schloss drei Flügel. Ab 1842 zogen Stadtbibliothek, Gemäldegalerie, Altertumsmuseum und das Römisch-Germanische Zentralmuseum ein. Einzig letzteres ist bis heute im Ostflügel verblieben.
    1942 ausgebrannt wurde das Schloss ab 1948 wieder hergestellt. Die Fassaden überzog man mit einem roten Farbanstrich, der dem Gebäude im Volksmund den Namen „rotes Schloss" eintrug.
    Der Standort ist die Peter-Altmeier-Allee

    Marktbrunnen
    1526 stiftet der Mainzer Erzbischof, Kardinal Albrecht von Brandenburg, den Bürgern seiner Stadt einen auffallend beeindruckenden Brunnen, der heute nicht nur der älteste, sondern wohl auch schönste Renaissancebrunnen Deutschlands ist.
    Im täglichen Leben der Neuzeit sind Brunnen von wesentlicher Bedeutung. Öffentliche Brunnen gibt es nur wenige. Sie führen sauberes Grundwasser, für dessen Qualität eigens "Brunnenmeister" verantwortlich sind. Überdem sind sie beliebte Treffpunkte für soziale Kontakte. Man geht Wasser holen, unterhält sich, klatscht und tauscht Informationen aus.
    Die Errichtung des farbenprächtigen und schön geschmückten Marktbrunnens erscheint daher auf den ersten Blick als großherzige Geste eines Kurfürsten, der um das Wohlergehen seiner Bürger sehr bemüht ist. Wirft man aber einen genaueren Blick auf das Kunstwerk und die geschichtlichen Ereignisse jener Zeit, erweist sich die noble Spende als ganz und gar nicht uneigennützig.
    Zwei Jahre zuvor, 1524, war im Land der Bauernkrieg ausgebrochen. Die Rebellion der Bauern um soziale Gerechtigkeit und Freiheit hatte bald auch die Mainzer Bevölkerung erfasst, die unter Waffenlärm in einer Liste mit 31 Artikeln die Aufhebung adeliger und klerikaler Privilegien gefordert hatte.
    Aufgrund der neuen Straßenverbindung zwischen Ludwigs- und Rheinstraße wird der Marktbrunnen 1889 von seinem angestammten Platz an die freie Nordostseite des Marktplatzes versetzt. Im Zuge dieser Maßnahme wird er auch um eine Madonnenfigur des Mainzer Bildhauers Valentin Barth bereichert. Im Zweiten Weltkrieg erhält er eine gemauerte Umhüllung, die ihn vor Bombeneinschlägen schützt.
    Mit der Neugestaltung von Höfchen, Markt und Liebfrauenplatz kehrt der Brunnen 1974/75 wieder an seinen ursprünglichen Standort vor die Domhäuser in Richtung Liebfrauenplatz zurück.
    Als Symbol erfolglosen Aufbegehrens, Zeugnis geschichtlicher Ereignisse und reich geschmückte Darstellung fürstlicher Eitelkeit ist der Mainzer Marktbrunnen in jedem Fall einer näheren Betrachtung wert.
    Er steht auf dem Marktplatz am Dom

    Nagelsäule
    Der Erste Weltkrieg: Die Blockade des Deutschen Reiches zeigt Wirkung. Die Bevölkerung beginnt zu hungern. Zu diesem Zeitpunkt, im Herbst 1915, reift beim damaligen Mainzer Oberbürgermeister Dr. Karl Emil Göttelmann eine Idee. Er ruft die Mainzer Bürger auf, Geld zur Linderung der Kriegsnot zu spenden.
    Sinnbild für diesen Einsatz sollte ein Mahnmal sein: Die Nagelsäule auf dem Liebfrauenplatz ist das Ergebnis dieser "Spendenaktion" und gleichzeitig Zeichen für die Opferbereitschaft und Leidensfähigkeit der Mainzer zu jener Zeit.
    In einer Zeremonie durfte jeder Spender einen Nagel in das Denkmal schlagen. Den Billigsten gab es für eine Reichs-Mark, der Teuerste, mit vergoldetem Kopf, kostete 20 Reichs-Mark. Zur Einweihungsfeier des Kriegswahrzeichens am 1. Juli 1916 hatten sich auf dem mit Fahnen und Pflanzen geschmückten Platz mehrere tausend Menschen versammelt. Am 20. August 1916 war die Nagelung der Säule beendet. Die Spendenaktion brachte insgesamt 170.000 Reichs-Mark, nach heutiger Kaufkraft rund 800.000 Euro.
    Das innerhalb weniger Monate errichtete Monument besteht aus einem Kreis mit drei steinernen Nebensäulen und eine hölzerne Mittelsäule - die eigentliche Nagelsäule. Die sanierungsbedürftige Säule musste im Februar 2006 aus Sicherheitsgründen abgebaut werden und wurde aufwendig restauriert. Im Juli 2011 kehrte die Nagelsäule dann wieder auf ihren angestammten Platz zurück.
    Die Nagelsäule befindet sich im Osten des Doms auf dem Liebfrauenplatz vor dem Listmann-Gebäude.

    Proviant Magazin
    Mit dem Proviant-Magazin wartet Mainz sowohl in architektonischer als auch in historischer Hinsicht mit einer Rarität auf. Es weist in die Zeit des Deutschen Bundes (1814-1918), in der Mainz eine der wichtigsten Festungsstädte war. Eine rege militärische Bautätigkeit setzte ein, um Mainz als „Bollwerk Deutschlands" auszubauen. Die Kreuzschanze und die Befestigung auf dem Hartenberg wurden errichtet. Später folgten die Forts Bingen, Gonsenheim und Marienborn, die Reduitkaserne in Kastel und das Proviant-Magazin.
    Vor allem der Bau des Magazins war wichtig, denn es fehlte an Lagermöglichkeiten für Lebensmittel für die stationierten Soldaten. Allein schon in Friedenszeiten mussten 7.000 Personen der Bundestruppen versorgt werden. In Kriegszeiten hatte man mit 20.000 annähernd dreimal so viel zu versorgen. Mit dem Bau des Magazins 1863-67 schaffte man auf sieben Stockwerken knapp 5.000 Quadratmeter Schüttfläche für Getreide.
    Das über 100 Meter langgestreckte Proviant-Magazin besitzt an seinen Stirnseiten zur Münsterstraße und zur Schillerstraße hin jeweils ein Rundbogenportal. Ebenfalls auffällig sind seine Rundbogenfenster. Über dem Eingang an der Schillerstraße sind das Wappen des Deutschen Bundes und die Inschrift „Proviant-Magazin" angebracht. Der mit vier trutzigen Ecktürmen bewehrte Bau aus rotem Sandstein sollte selbst möglichen Bombardements von Kanonen standhalten. So zog man Gewölbedecken ein, die an ihrer schwächsten Stelle mehr als ein Meter dick waren.
    Kurz vor seiner Fertigstellung besiegte Preußen Österreich 1866 in der Schlacht bei Königsgrätz und kehrte als alleinige Bundesmacht nach Mainz zurück. Die Stadt wurde für sechs Jahre eine Festung Preußens, bis sie nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 ihren Charakter als Grenzstadt verlor.
    So stand der Kriegsbau, der nie dem Krieg gedient, geschweige denn durch die Weltkriege Schaden davon getragen hatte, Jahrzehnte lang leer. 1966 wurde er renoviert, bekam ein neues Sims und ein neues Dach.
    Heute hat man das Gebäude mit seiner Nähe zur Altstadt als Wohnquartier für den gehobenen Anspruch entdeckt. Für das Proviant-Magazin ist damit wohl die lebhafteste Zeit seines Bestehens angebrochen. Seit 2004 sind hier Eigentumswohnungen in historischem Ambiente unter den alten Kreuzgewölben zu beziehen. Außerdem entstanden in den alten Festungsmauern neue Räume für das Fastnachtsmuseum und das Deutsche Kabarettarchiv.
    Das Proviant Magazin befindet sich an der Schillerstraße Ecke Universitätsstraße

    Rathaus
    Gleichgültig von welcher Seite aus man das Bauwerk betrachtet, das Rathaus zeigt Wirkung. Von der Rheinbrücke aus kommend bildet es einen modernen Kontrapunkt zu den mächtigen Baumassen des tausendjährigen Domes im berühmten Rheinpanorama der Stadt. Aus der Vogelperspektive besticht der ungewöhnliche dreieckige Grundriss, der nur aus dieser Perspektive so deutlich sichtbar ist. Vom Einkaufszentrum "Am Brand" kommend gelangt der Spaziergänger über eine Brücke, die nur Fußgängern vorbehalten ist, verkehrsfrei auf das weite Rathausplateau, von dem der Blick auf den Rhein mit am schönsten ist.
    Der ahnungslose Besucher ist über die Modernität des Gebäudes in der zweitausendjährigen Stadt an dieser prominenten Stelle erstaunt und oftmals noch überraschter wenn er erfährt, dass das Rathaus schon gut vier Jahrzehnte alt ist. Es war eine mutige Entscheidung, diesen modernen Bau in den Zusammenklang von Kurfürstlichem Schloß, Staatskanzlei, Zeughaus und den alten Fassaden der Wohnhäuser des 19. Jahrhunderts zu setzen und damit eine städtebauliche Lücke zu schließen, die der Zweite Weltkrieg durch die Zerstörung der Stadthalle und des davor liegenden Halleplatzes hinterlassen hatte.
    Das Rathaus zeichnet sich aus durch den Wechsel geschlossener und scheinbar offener Wände, was durch die vertikalen Stützmauern und die Sonnenschutzrastergitter vor den raumhohen Fenstern in jedem Stockwerk entsteht. Tritt man durch den im Verhältnis zum Gebäudemaß kleinen Haupteingang in das Rathaus ein, erwartet den Besucher eine hohe, lichte Eingangshalle, die über alle Stockwerke offen ist und welche neben den zwei röhrenförmigen Aufzügen ein umlaufendes Treppenhaus beinhaltet.
    Diese Halle öffnet sich zu einer runden Lobby mit zahlreichen gemauerten Nischen, die für Ausstellungen geradezu prädestiniert erscheint. Zwei Seitenlobbys, der zentrale Ratssaal, der darunter liegende Hörsaal und die verschieden großen Sitzungsräume, die die Namen von Mainzer Partnerstädten tragen, entsprechen den vielfältigen Nutzungsansprüchen, denen dieses Haus für die Bürger gerecht werden muss. Kein Lichtkörper, weder die farbliche Gestaltung von Decken, Wände und Fußböden oder die fest eingebauten Schränke sind dem Zufall überlassen worden. Buchenholzfuniere für Tische, Schrankwände, Türelemente und Wandtäfelungen kontrastieren mit dem dunkelgrünen Naturschieferboden und den grau-grünen Boden und Treppenbelägen, den oliv-grünen Deckenelementen sowie den beigen, jederzeit variabel versetzbaren Wandelementen. Am 21. Juli 1972 war das Richtfest, und am Silvestertag 1973 wurde das Gebäude mit einer Stadtratssitzung in Betrieb genommen.
    Das Rahthaus steht am Jockel Fuchs Platz 1

    Römersteine
    Dies sind Pfeilerreste des römischen Aquädukts. Wasser diente nicht zuletzt zur Sicherung des Lebensstandarts der Bevölkerung. Mit Hilfe eines Aquädukts konnte das wertvolle Nass über Kilometer in die Militärlager und Städte transportiert werden.
    Mit der Wasserleitung in Mainz schuf die antike Besatzungsmacht eine architektonische Meisterleistung - das höchste Aquädukt nördlich der Alpen. Die „Römersteine“ im Stadtteil Zahlbach sind die Reste dieser Anlage.
    Von dem etwa neun Kilometer entfernt gelegenen Quellgebiet im Ortsteil Finthen verlief die Leitung zunächst unterirdisch, führte aber dann wegen des zunehmenden Gefälles oberirdisch weiter. Um den größten Höhenunterschied in Zahlbach zu überwinden, brauchten die Pfeiler eine Höhe von über 25 Metern. Heute sind von diesen Pfeilern nur noch Überreste vorhanden - die Römersteine.
    Sie befinden sich in der Untere Zahlbacher Straße

    Römertor auf dem Kästrich
    Es sind die Reste der Tordurchfahrt zum römischen Legionslager, das sich auf dem heutigen Gelände der Uniklink und auf dem Kästrich befand. Das Römertor liegt an der Straße "Am Römertor" oberhalb der Kupferbergterrasse.
    1985 wurden die Reste des spätantiken Stadttores aus dem 4. Jahrhundert gefunden. Es war aus den Steinen des abgerissenen Legionslagers errichtet worden. In der Durchfahrt des Tores haben sich Fahrspuren von fast zwei Metern Breite quasi als Fingerabdruck der Antike eingeschliffen. Der Straßenbelag gehörte zur Via praetoria, die das Haupttor des Lagers, die Porta praetoria, mit dem Stabsgebäude verband. Das Tor hatte wahrscheinlich einen quadratischen Grundriss.
    Über der Durchfahrt ragte es sicher über zwei Stockwerke empor, die zu jeder Seite etwa drei Fenster besaßen. Ursprünglich war es mit zwei großen, aus Holz gefertigten Torflügeln verschließbar.
    Standort: Am Römertor

    Römische Gräberstraße
    Der Präsentationsraum des römischen Grabfeldes am Bettelpfad in Mainz-Weisenau. Man muss eigentlich nur ihre Gräber studieren, um zu wissen wie Menschen in der Antike gelebt haben.
    Anhand der Grabbeigaben, wie sie z.B. auf dem Gräberfeld aus dem 1. Jahrhundert im Mainzer Ortsteil Weisenau gefunden wurden, lassen sich dazu viele Rückschlüsse ziehen. Dass das multinationale Legionslager Mogontiacum von Händlern aus Südeuropa beliefert wurde, lässt sich u.a. an Grabbeigaben wie Kernen von Oliven und Datteln ablesen.
    Aber es finden sich auch Anzeichen einer zivilen Siedlung neben dem Militärlager. Z.B. der Grabstein des Reeders Blussus. Der 1,5 Meter hohe Stein zeigt den Reeder mit Gattin sowie entweder den Haussklaven Satto oder seinen Sohn Primus.
    Die mehr als 2,5 Kilometer lange Gräberstraße führte entlang des Weges, der die beiden Miliärlager auf dem Kästrich und in Weisenau verband. Mit dem Wunsch der Römer, nicht in Vergessenheit zu geraten, erklärt sich auch die Bestattung der Toten an verkehrsreichen Straßen. Reisende sollten die Gräber sehen und der Toten gedenken.
    Standort: Göttelmannstraße in Mainz-Weisenau.

    Staatstheater Mainz
    Die Order zum Bau eines Mainzer Theaters kam von keinem Geringeren als Kaiser Napoleon selbst. Seit 1797 war die Stadt wieder in französischer Hand und hieß nicht mehr Mainz sondern Mayence.
    Napoleon beauftragte 1804 den Gutenbergplatz zu schaffen und an dessen Nordrand ein Theater nach Vorbild des "großen kaiserlichen Theaters" in Petersburg zu errichten. Der Grundstein war im Frühjahr 1809 gelegt, jedoch kam das Projekt durch geschichtliche Ereignisse der Folgejahre zum Stillstand.
    20 Jahre später wurde der Auftrag zur Planung und Durchführung eines Theaters nochmals erteilt - nun vom Mainzer Stadtrat. 1829 wurde mit dem Bau begonnen und die feierliche Eröffnung der "Großherzoglichen Nationalbühne Mainz", wie das Theater benannt wurde, fand am 21.09.1833 statt. Damit war Mainz nach Berlin, Hamburg und München die vierte deutsche Stadt mit einem großen, repräsentativen Theaterhaus.
    In den folgenden Jahrzehnten erfuhr das Theatergebäude immer wieder Eingriffe und Veränderungen in seiner ursprünglichen Gestalt. Im Jahre 1863 wurden zwei Logen für den großherzoglichen Hof eingebaut, 1876 folgten weitere Logen im ersten Rang.
    1881 hielt die Elektrizität ihren Einzug. Damit war die Zeit der Gasbeleuchtung vorbei. Sicherheitsmängel und der Wunsch nach Erweiterung des Gebäudes führten ab 1909 zu einschneidenden baulichen Maßnahmen, durch welche die Besonderheit der ursprünglichen Konstruktion leider verloren ging.
    Am 12./13. August 1942 wurde das Haus von Brandbomben getroffen und schwer beschädigt. Trotz beschränkter finanzieller Mittel konnte das Theater nach 1949 wieder funktionstüchtig gemacht werden und am 24. November 1951 mit dem Ballett der GRAND OPERA PARIS seine Wiedereröffnung feiern. Das in den Nachkriegsjahren betriebene Dachrestaurant musste 76/77 einer Klimazentrale weichen.
    Nach einer aufwendigen und mit erheblichen Schwierigkeiten verbundenen dreijährigen Gesamtsanierung nahm das Große Haus am 14. September 2001 seinen Spielbetrieb wieder auf. Die Entschädigung für die lange Sanierungsphase: die Mainzer Theaterbesucher können sich über das neu errichtete Dachrestaurant mit beeindruckendem Panoramablick freuen.
    Das Staatstheater befindet sich am Gutenbergplatz, Ludwigstraße

    St. Antonius
    Von den Antonitern im Jahre 1331 erbaut und 1620 von den Armen Klarissen übernommen, erhielt von diesen auch den Namen "Armklaren". In der Antoniuskirche sind die einzigen in Mainz heute noch erhaltenen, gotischen Deckenmalereien zu finden.
    Zu finden ist die Antoniuskirche in der Adolf-Kolping-Str. 6

    St. Christoph
    Als eindrucksvolles Mahnmal erhalten ist die frühgotische, 1945 zerstörte Kirche St. Christoph.
    Zwischen 1292 und 1325 erbaut, besitzt die Ruine, deren Chorraum als Kapelle dient, noch ein spätgotisches Taufbecken.
    Dies soll die Taufstätte Johannes Gutenbergs gewesen sein.
    St. Christoph befindet sich in der Christofsstraße

    St. Gotthardt Kapelle
    Schaut man vom Marktplatz in Richtung Dom fällt sie sofort auf. Die St. Gotthardkapelle aus hellem Muschelkalkstein hebt sich von dem typischen roten Sandstein des Doms und der Häuser in ihrer Umgebung deutlich ab.
    Das romanische Bauwerk, eines der ältesten seiner Art, hat am Fuß des „Domgebirges" seinen Platz. Fertiggestellt wurde die zweigeschossige Kapelle im Jahre 1137. Schutzpatron der Doppelkapelle wurde der heilige Gotthard, eigentlich Godehard von Hildesheim (ca. 960-1038). Dieser war kurz zuvor im Jahr 1131 von Papst Innozenz II. heilig gesprochen worden.
    Die Gotthardkapelle wurde im klaren romanischen Stil an die Nordseite eines Vorgängerbaus des heutigen Querschiffs des Doms gebaut. Sie ist der einzige Teil, der vom ehemaligen erzbischöflichen Hof erhalten geblieben ist. Im Obergeschoss befindet sich eine der ältesten Zwerggalerien Deutschlands. Das Nordportal ist rekonstruiert.
    So wie der Dom hat auch die Gotthardkapelle im Laufe der Zeit viele Brände und Zerstörungen miterlebt. Auch im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs werden das Dach und das Gewölbe der Kapelle beschädigt. Doch schon im Juni 1945 beginnen die Wiederaufbauarbeiten. 1964 wird die Kapelle restauriert. Der Außenbau wird 1981 und 1983 erneuert und der Innenraum erhält seine ursprüngliche Farbfassung zurück.
    Das frühgotische Stufenportal (um 1240) gehörte früher zum Heilig-Geist-Spital und wurde 1860 hierher versetzt. Nur spärlich fällt das Tageslicht durch die kleinen Fenster in die Kapelle, was zur besonderen Ruhe und Würde des Raumes beiträgt. Die Farbgebung des Innenraums ist schlicht und doch sehr eindrucksvoll. Die offene Mitte des Raumes wird seit 1971 von einem achtseitigen Bronzeleuchter von Georg G. Zeuner geschmückt, der die Wirkung des Raumes noch unterstreicht. Im Obergeschoss befindet sich die Orgel.
    Eine ganz besondere Kostbarkeit ist das Udenheimer Kreuz, das im Altarraum der Kapelle zu bewundern ist. Es gehört zu den wenigen Großkreuzen, die aus der Zeit der Romanik erhalten sind. Das frühromanische Kreuz wurde um 1070 wohl für die Mainzer St. Emmerans- Kirche geschaffen, befand sich aber als freistehendes Triumphbogenkreuz im Dom. Im Rahmen der Restaurierung 1995 wurde auch das Holz eingehend untersucht und auf einen Zeitraum zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert geschätzt. Den entscheidenden Hinweis auf die Datierung des Kreuzes in die Mitte des 11. Jahrhunderts lieferten die ursprünglichen Farben der Figur. Das geheimnisvolle Kreuz verleiht dem Raum eine besondere, meditative Stimmung, die gut zur heutigen Funktion der Kapelle als Stätte der Andacht passt.
    Vor der Gotthardkapelle steht an der Marktseite die Nachbildung einer Bonifatiusstatue, deren Original im Dom- und Diözesanmuseum zu finden ist. Ein origineller barocker Maskenbrunnen, liebevoll „St. Spuckes" genannt, sprudelt mit dem großen Rhein um die Wette.
    In der besinnlichen Jahreszeit bietet die Gotthardkapelle eine besonders schöne Kulisse für den Weihnachtsmarkt. Auf der Bühne vor der Kapelle können die Besucher seit rund 20 Jahren die handgeschnitzte Weihnachtskrippe mit lebensgroßen Figuren bestaunen. Hier findet auch das musikalische Programm des Weihnachtsmarktes statt.
    Die Kapelle befindet sich auf dem Marktplatz, Markt 8

    St. Ignaz
    Die rote Sandstein-Fassade von St. Ignaz erhebt sich zwischen den niedrigen Altstadt-Häusern der Kapuzinerstraße. Verziert mit grauen Sandsteinfiguren, u.a. dem Kirchenpatron und Märtyrer St. Ignatius von Antiochien (nach 110) wurde die Kirche zwischen 1763 und 1774 erbaut.
    Sie zeigt ein beeindruckendes Zusammenspiel von Barock als Ausdruck der Glaubensfreude und des Klassizismus als Ausdruck der Vernunft. Zwischen strengen, klassistischen Linien befinden sich auch üppige Stuckarbeiten und Putten. Deckengemälde, die vom Leben und Sterben des Heiligen Ignatius erzählen, wurden im Laufe der Zeit mehrmals nachgearbeitet. Das klassizistische Orgelgehäuse (1774-81) über dem Haupteingang ist besonders sehenswert. Das Orgelwerk selbst stammt aus dem Jahr 1837.
    In der unter der Kirche befindlichen Gruft ruhen neben Geistlichen und Gemeindemitgliedern auch der Baumeister, der Stuckateur und der Schreiner der Kirche. Ein Pfarrgarten umgibt die turmlose Kirche, in dem man die große Kreuzigungsgruppe, das Grabmal des Bildhauers Hans Backoffen und ein gotisches Holzkruzifix bewundern kann.
    Der Standort ist die Kapuzinerstraße 36

    St. Johanniskirche
    Dort wo jetzt St. Johannis steht, muss sich früher der "alte Dom" St. Martin befunden haben. Erzbischof Hatto hatte den Bau um 900 errichtet, der später mit dem Willigis-Dom durch das Paradies, einem Säulengang, verbunden wurde. Es ist eine der wenigen Basiliken mit heute noch existierenden Mauern aus karolingischer Zeit.
    Im 14. Jahrhundert wurde sie um einen gotischen Westchor erweitert. Die früher von St. Johannis und St. Viktor genutzte Kirche ist seit 1828 evangelisch.
    St. Johannis befindet sich an der Ecke Schöffer-/Johannisstraße

    St. Peter
    Eine Kirche mit spätbarocker Eleganz - hier scheint alle Herrlichkeit des Rokoko versammelt und glänzt in hellem Gold - fast wie am ersten Tag.
    Erst 1989 - nach mehr als zehnjähriger Restaurierung - wurde die elegante Kirche mit den Zwiebelturmzwillingen der Gemeinde zurück gegeben.
    Zu sehen sind dort außer vielen Kustschätzen vergangener Jahrhunderte auch Kunstfertigkeiten heutiger Zeit. Die farbenfrohe Ausmalung des Innenraums orientierte sich an dem historischen Vorbild, den im Krieg zerstörten Fresken aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Malereien erzählen von Leben und Legenden des Apostels Petrus. Hinter dem Eingang ist sogar noch ein Original erhalten.
    Die Kirche wurde 944 vom Erzbischof Friedrich von Lothringen gegründet. Hofarchitekt Johann Valentin Thomann errichtete 1748 auf dem Platz der abgebrochenen Pfarrkirche St. Marien den Neubau. Die ursprüngliche, spätbarocke Eleganz wurde durch die historische Wiederherstellung der reich geschmückten, weiß-goldenen Holzkanzel und einigen üppig verzierten Altären erreicht. Darunter auch der Kreuzaltar von Hofbildhauer Hans Backoffen aus dem 16. Jahrhundert.
    Der Zelebrationsaltar wurde erst 1989 vom pfälzischen Bildhauer Gernot Rumpf geschaffen. Ausgestattet ist er mit verschiedenen, in einem bronzenen Netzt zappelnden Menschenfischen. Standort: Peterstraße 3

    St. Quintinkirche
    Obwohl St. Quintin mitten in der Einkaufs-City steht, ist die rote Kirche vielen Passanten - wohl wegen der örtlichen Situation - kaum bekannt. St. Quintin ist an der von Fußgängern am stärksten freqentierten Seite von zweigeschossigen, barocken Häusern eng umbaut, die sich aus Krambuden des Mitteltalters entwickelten. Auf der Nordseite, wo einst der Kirchhof war, liegt heute der Garten des Mainzer Altenheims als versteckte grüne Oase in der Stadt.
    Trotzdem spielt die gotische Hallenkirche unter den Mainzer Kirchen eine bedeutende Rolle. Sie ist nicht nur die älteste Pfarrkirche der Stadt, sondern auch kunsthistorisch von Bedeutung.
    Der Bau wurde 1288 begonnen und um 1330 vollendet. Urkundlich erstmals erwähnt wurde St. Quintin bereits 815 als Zentrum der frühmittelalterlichen Stadt. Neben St. Stephan ist es die einzige Hallenkirche der Gotik in Mainz. Der Turm von St. Quintin ist ein wichtiger Akzent in der Rheinansicht der Stadt Mainz. Bilddokumente aus den Jahren 1942 bis 1996 zeigen ein anderes Bild. Bei den schweren Bombenangriffen auf Mainz am 12. August 1942 war St. Quintin wie das gesamte Viertel stark zerstört worden. Im Oktober 1948 konnte St. Quintin nach ersten Aufräum- und Sicherungsarbeiten erstmals wieder für Gottesdienste genutzt werden. Eine Renovierung des Äußeren und die Sicherung des Turms fand erst 1969/70 statt.
    Bereits seit 1977 gab es im Stadtrat Diskussionen über die Wiederherstellung der Turmbekrönung in Form der originalen Haube mit Dachlaterne. Eine Spendenaktion mit Hilfe des Modells wurde 1981 ins Leben gerufen, aber erst 1996 konnte die in alter Handwerkstradition gefertigte, komplizierte Holzkonstruktion wieder hergestellt werden. Allein das mittlere Viereck wiegt 10 Tonnen. Verbaut wurden 50 Kubikmeter abgelagertes Eichen- und Fichtenholz, bis die Turmhaube wieder an ihren angestammten Platz gesetzt wurde. Eine Wunde im Rheinpanorama war geschlossen.
    Die Innenausstattung von St. Quintin birgt viele Schätze aus anderen Kirchen der Diözese. Z.B. das prachtvolle Altargemälde mit der Himmelfahrt Mariens von Franz Anton Maulbertsch aus der Altmünsterkirche, aus St. Emmeran die geschnitze Barockkanzel (1761 gestiftet) und aus St. Christoph eine um 1470 geschaffene Pieta.
    Original ist der nach Entwürfen von Maximilian von Welsch 1739 geschaffene Baldachin des Hochaltars. Zwei Figuren der Heiligen Quintin und Blasius von Burkard Zamels sind erhalten und erinnern an den Kirchenpatron, welcher der Legende nach unter Kaiser Maximinian um 300 in dem nach ihm benannten Ort St. Quentin ein grausames Martyrium erlitt. An der Außenfassade im Garten des Altersheimes sind mittelalterliche Grabplatten aufgestellt, die Bildnisse Adliger aus vergangenen Jahrhunderten zeigen und an die alte Funktion des Platzes als Friedhof erinnern.
    Die Kirche steht Ecke Schusterstraße/Quintinstraße

    St. Stephan und die Chagall Fenster
    Im Südwesten von Mainz blickt die katholische Kirche St. Stephan vom gleichnamigen Berg hinab auf die Altstadt. Sie wurde 990 als „Gebetsstätte des Reiches" für den Frieden errichtet. Die ursprüngliche Stiftskirche - eine doppelchörige Basilika im ottonisch-vorromanischen Stil - stand auf einer früheren, römischen Wohnsiedlung.
    In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete man auf dem vorhandenen Fundament den gotischen Neubau, eine dreischiffige Hallenkirche. Auf Grund von Spendenregistern und Ablassbriefen ist es möglich die Bauzeit auf den Zeitraum von 1290-1340 zu datieren.
    „Jeder Sonnenstrahl, der nach Mainz kommt, fällt durch eines der 21 großen Fenster in den Kirchenraum", so beschreibt Monsignore Klaus Mayer, der frühere Pfarrer von St. Stephan (1965-1991) die Transparenz des Kircheninneren. Klaus Mayer war es auch, der 1973 den Kontakt zu dem Künstler Marc Chagall (1887-1985) suchte, um ihn für die Neugestaltung der Fenster des Ostchores zu gewinnen. Chagall setzte schließlich in neun von ihm gestalteten Glasfenstern Motive der Bibel um.
    Am 23. September 1978 wurde das erste Chagall-Fenster eingeweiht. Das vom Land Rheinland-Pfalz gestiftete Mittelfenster zeigt Gott in der Begegnung mit Persönlichkeiten aus dem Alten Testament. Im Blick auf die Fenster faszinieren vor allem die Farben. Meditative Blautöne, ergänzt durch das Zusammenspiel von Grün-, Gelb- und Rottönen tragen zur Lebendigkeit der Darstellungen bei.
    Das letzte seiner Fenster vollendete Chagall, der 1981 Ehrenbürger von Mainz wurde, jedoch nie die Stadt besuchte, kurz vor seinem Tod im 98. Lebensjahr. Die restlichen Fenster in den Querschiffen und im Langhaus wurden nach dem Tod des Künstlers von seinem langjährigen Freund und Werkstattmeister in Reims, Charles Marq, in vielfältigen Blautönen gestaltet und runden das Gesamtbild ab. Die letzten seiner Fenster wurden im Jahr 2000 eingesetzt. St. Stephan ist die einzige Kirche in Deutschland, in der sich Chagall verewigte.
    St. Stephan erreicht man vom Schillerplatz über die Gaustraße, von der links der Stefansberg abzweigt.

    Theodor Heuss Brücke
    Am 18. Juli 1995 wurde eine der schönsten Brücken über den Rhein nach mehr als dreijähriger Generalsanierung wieder für den Verkehr freigegeben. An diesem und dem darauffolgenden Tag jedoch nur für rund 200000 Fußgänger, die aus Mainz und Wiesbaden herbeigeströmt waren, um mit dem Brückenfest ihre schönste Verbindungsachse zu feiern.
    1882 begannen die Bauarbeiten der 1885 fertiggestellten, ersten festen Rheinbrücke. 3,5 Millionen Kilogramm Schmiedeeisen waren erforderlich und die für die damalige Zeit immensen Baukosten betrugen 3,6 Millionen Goldmark.
    Veränderungen erlebte die Brücke immer wieder. 1931 mußte die Brücke aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens verbreitert werden. Kein leichtes Unterfangen, da aus statischen Gründen auch die Pfeiler im instabilen Flußgrund neu gemauert werden mußten.
    1945 sprengten deutsche Pioniere in den letzten Kriegsmonaten die Brücke, ohne damit den Vormarsch der Alliierten aufhalten zu können. Die Fertigstellung des Wiederaufbaus wurde 1950 mit einem Brückenfest gekrönt.
    Im Zuge der letzten Sanierung sorgte die Denkmalpflege dafür, dass neben den technisch und funktional notwendigen Arbeiten auch der ursprüngliche Charakter des Bauwerks Beachtung fand. Bei der Auswahl der Lampen, der Geländer, der Farbigkeit und beim Einbau historischer Details wie der Wappenkartuschen oder eines originalen Halbbogens am Kasteler Ufer versuchte man die alte Schönheit des Bauwerks wieder herzustellen.
    Neben der technischen Herausforderungen der Sanierung bewältigten die Brückenbauer der Jetztzeit bei fließendem Verkehr ein Mammutwerk. Insgesamt kostete der Umbau 139,5 Millionen Mark.
    Die Brücke befindet sich in der Nähe des Landtags mit Zugang über die Peter Altmeier-Allee

    Zitadelle
    Der eigentliche Ausbau der heutigen Zitadelle begann 1655 unter Kurfürst Johann Philipp von Schönborn.
    Die über Mainz aufragende Festungsanlage konnte ihrem Zweck allerdings nicht lange gerecht werden, da der Stadt das Geld für eine schlagkräftige Festungsbesatzung fehlte. Ab 1816 kam Mainz die Rolle einer Bundesfestung zu. Auf der Zitadelle wurden Truppen stationiert, die überwiegend im ehemaligen Abts- und Fremdenbau unterkamen. Der Kommandantenbau wurde aufgestockt, 30 Jahre später erfolgte der Neubau der "Citadellkaserne", heute Bau C.
    Nach dem ersten und zweiten Weltkrieg besetzten französische Militärs das Gelände. 1950 begann der Wiederaufbau der kriegszerstörten Gebäude und die städtische Handelslehranstalt sowie später die Bauämter zogen in die Gebäude ein.
    Heute beherbergt das Zitadellengelände städtische Ämter und Eigenbetriebe sowie das Stadthistorische Museum, das im Bau D Sammlungen zur Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Stadt Mainz zeigt. In den letzten Jahren konnten notwendig gewordene Sanierungsarbeiten an und in den historischen Gebäuden in dem denkmalgeschützten Gelände durchgeführt werden.
    Ein besonderer Publikumsmagnet sind die unterirdischen Gänge, in die sich die Mainzer im 2. Weltkrieg vor den Bombenangriffen flüchteten.
    Auch aus ökologischer Sicht ist das Zitadellengelände bedeutsam. Im Bereich der Zitadelle kommen über 300 Tier- und Pflanzenarten vor, wovon 33 Arten auf den "Roten Listen" der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Rheinland-Pfalz stehen.
    Standort: Windmühlenstraße/Zitadellenweg



    WIESBADEN:


    Altes Rathaus
    Das im Jahr 1608-1610 im Renaissancestil errichtete Gebäude, in welchem sich heute das Standesamt und im Keller ein Weinlokal befindet, ist das älteste noch bestehendes Bauwerk in der Altstadt Wiesbadens.
    1828 wurde das Obergeschoss in gotischem Stile umgestaltet. Die ursprünglichen Holz-Reliefs unter den Fenstern - Symbole für die Tugenden Stärke, Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Klugheit und Mäßigung - wurden dabei aus Stein erneuert. Das Innere des Gebäudes wurde im Jahr 2002 modernisiert.
    Es befindet sich in der Marktstr. 16

    Amts- und Landgericht
    Das imponierende Gebäude wurde in den Jahren 1894 bis 1897 errichtet. Als Stil für das Gebäude wählte man die deutsche Frührenaissance mit gotischen Anklängen und es besteht aus einem Hauptbau mit Seitenflügeln. Da das Gebäude zur Oranienstraße hin ansteigt, hat es zur Moritzstraße hin ein Stockwerk mehr als zur Oranienstraße.
    Adresse: Mainzer Str. 124

    Bergkirche
    Die Bergkirche in Wiesbaden wurde 1876 bis 1879 als zweite evangelische Kirche auf einer Anhöhe über den Quellen des Kochbrunnens in neugotischem Stil errichtet.
    Am 28. Mai 1879 wurde sie von Landesbischof D. Ludwig Wilhelm Wilhelmi geweiht.
    Standort: Lehrstr. 6

    Biebricher Schloss
    Der prachtvolle, dreiflügelige Barockbau wurde in den Jahren von 1700 bis 1750 am Rheinufer errichtet und bis zum Jahr 1827 gelegentlich erweitert.
    Ursprünglich war das Schloss Biebrich nur als kleines Sommerhaus für die Fürsten von Nassau-Idstein geplant. Bald jedoch wurde das Repräsentationsbedürfnis größer. So entstand einer der bedeutendsten Barockbauten am Mittelrhein.
    Heute wird das Schloss u.a. von verschiedenen Behörden genutzt, wie z.B. vom hessische Landesamt für Denkmalpflege oder zu Repräsentationszwecken von der Hessischen Landesregierung. Auch zu festlichen Anlässen verschiedenster Art wird es genutzt. Unter anderem für das jährliche Pfingstreitturnier oder auch Trauungen im besonderen Ambiente. Im Erdgeschoss befindet sich das Restaurant "Schloss Biebrich".
    Die Adresse ist Rheingaustr. 140

    Biebricher Wasserturm
    Das Ziegelsteinbauwerk wurde am 6. Dezember 1897 eingeweiht. Der denkmalgeschützte Wasserturm diente seiner Zeit nicht nur zur Druckerhöhung und Wasserversorgung der damals selbstständigen Stadt Biebrich, sondern in den ersten Jahren mit seiner in 42 Metern Höhe befindlichen Aussichtsplattform auch als Aussichtsturm.
    Das Fassungsvermögen im Hochbehälter des Turms betrug etwa 200.000 Liter. Daneben gab es ein weiteres, unterirdisches Wasserreservoir mit 1.000.000 Liter Fassungsvermögen.
    Der Wasserturm befand sich bis zum Jahre 1923 in Betrieb, das unterirdische Reservoir war noch einige Jahrzehnte länger in Gebrauch geblieben.
    Im Jahr 2003 ging der Wasserturm in Privatbesitz über und Teile des unterirdischen Wasserreservoirs sowie ein Pumpenwärterhaus wurden abgebrochen.
    Standort: Adolfshöhe im Stadtteil Biebrich

    Burg Frauenstein
    In Wiesbaden-Frauenstein steht die im Jahr 1184 errichtete, älteste Burg von Wiesbaden. Nach umfangreichen Renovierungen steht sie nun öffentlich für Besichtigungen zur Verfügung.
    Im Turmzimmer der Burg, welches Platz für ca. 25 Personen bietet, können in den Sommermonaten sogar Eheschießungen vollzogen werden.
    Standort: Burglindenstraße / Ecke Kirschblütenstraße

    Burg Sonnenberg
    Ungefähr 3 Kilometer nordöstlich vom Kurhaus entfernt erhebt sich die Burgruine Sonnenberg auf einem steil aufsteigenden Felsen.
    Es war in alten Zeiten die wichtigste Bastion der Grafen von Nassau und wurde ab dem Jahr 1200 zum Schutz von Wiesbaden errichtet. Hier residierte unter anderem Graf Adolf, der 1292 zum deutschen König gewählt wurde.
    Heute ist die Burg eine imposante Ruine, deren noch erhaltener Turm ein kleines Burgmuseum beherbergt.
    Standort: Am Schlossberg 20

    Christophoruskirche
    Die Kirche im Rokoko-Stil, deren Grundstein am 3. Mai 1752 gelegt wurde, konnte am 15. September 1754 eingeweiht werden.
    Während das Gebäude äußerlich erher schlicht anmutet, zeigt der Innenraum die lebendige Farbenpracht und Detailfreude des Rokoko. Von einem goldenen Strahlenkranz umgeben ist die realistische Darstellung des Gekreuzigten. Zwölf dorische Säulen als Sinnbild der Zwölf Apostel, der zwölf Stämme Israels und der Gemeinde tragen die Emporen im Schiff.
    Neben den 12 Gräbern der Familie Reichsfreiherr Langwerth von Simmern, die das Kirchenpatronat inne hatte, sind im Altarraum auch die Frau und der Sohn des Pfarrers Philipp Bernhard Schwarz – des Initiators des Kirchenbaus – begraben.
    Die Kirche steht im Paradiesgäßchen von Wiesbaden-Schierstein

    Englische Kirche
    Die Kirche mit dem offiziuellen Namen "Church of St. Augustine of Canterbury, Wiesbaden" ist ein neogotisches Gebäude, welches 1863 für britische Kurgäste errichtet wurde.
    Gegründet um die geistlichen Bedürfnissen der britischen Kurbevölkerung Wiesbadens zu befriedigen wurden die Gottesdienste im Ersten Weltkriegs eingestellt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs diente das Gebäude bis 1955 der US-Besatzung als Kapelle. Danach sollte es als anglikanisches Gotteshaus dienen. Da viele Gemeindemitglieder aber nach wie vor aus dem US-Militär kamen, wurde die vormals britische Migrantenkirche mehr und mehr eine Mischform aus der "Church of England" und der "Episcopal Church USA".
    Das im Januar 1966 durch ein Feuer stark beschädigte Gebäude wurde mit der Versicherungssumme und Spenden der Gemeinde restauriert.
    Standort: Ecke Frankfurter Straße und Kleine Wilhelmstraße

    Erbprinzenpalais
    Erbaut in den Jahren 1813 bis 1820 von Christian Zais, hat dieses repräsentative Gebäude seinen ursprünglichen Sinn, dem nassauischen Erbprinzen als Sitz zu dienen, eigentlich nie erfüllt.
    Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts beherbergte es neben der Landesbibliothek auch verschiedene Museen. Es wurde danach zum Behördenzentrum und erhielt den Namen "Altes Museum".
    Den zweiten Weltkrieg überstand das Gebäude weitgehend unbeschadet und wurde zum Justizministerium, bis es 1968 von der Indistrie- und Handelskammer gekauft und komplett renoviert wurde. Seit 1971 ist es auch der Sitz der IHK.
    Das Erbprinzenpalais ist heute das einzige erhaltene der drei klassizistischen Gebäude in Wiesbaden von Christian Zais.
    Das auch "Kronprinzenpalais" genannte Gebäude steht in der Wilhelmstraße 24

    Festung Reduit (Mainz-Kastel)
    Die Festung Reduit war der rechtsrheinische Teil der Bundesfestung Mainz. Sie liegt im Ortsteil Mainz-Kastel, der zur Landeshauptstadt Wiesbaden gehört.
    Kastel war schon immer der historische, rechtsrheinische Brückenkopf der rheinland-pfälzischen Stadt Mainz und liegt auf der anderen Rheinseite direkt gegenüber der Altstadt von Mainz, verbunden durch die Theodor-Heuss-Brücke.
    In seiner langen Geschichte gehörte Kastel oft zu Mainz. Nach dem 2. Weltkrieg gehörte Kastel jedoch zur amerikanischen Besatzungszone und Mainz zur Französischen, weshalb Kastel am 25. Juli 1945 der Stadt Wiesbaden unterstellt wurde. Seit dem gehört Kastel verwaltungsmäßig zum Bundesland Hessen. Die Kasteler Einwohner fühlten sich jedoch nicht als Wiesbadener, zumal die Wiesbadener Innenstadt 10 km entfernt ist und man zur Mainzer Innenstadt nur die Theodor-Heuss-Brücke überqueren muss. Deshalb dürfen die drei nach dem Krieg nach Wiesbaden gekommenen Stadtteile Amöneburg, Kostheim und Kastel sich in ihrem Ortsnamen das Präfix Mainz davor stellen.
    Nachdem die Festung Mainz 1816 dem Deutschen Bund unterstellt wurde, begann eine rege Bautätigkeit in der Stadt. Die deutschen Fürsten wollten den Einmarsch Frankreichs ein für allemal verhindern. Deshalb sorgten sie für einen raschen und intensiven Ausbau der Bundesfestung - Mainz sollte zum "Bollwerk Deutschlands" werden. Im Zuge dieses Ausbaus wurde auch der Brückenkopf in Kastel zusätzlich befestigt und die am nördlichen Rheinufer gelegene Reduit-Kaserne zwischen 1830 und 1834 neben der damaligen Schiffsbrücke über den Rhein erbaut (nahe der heutigen Theodor-Heuss-Brücke).
    Das Fundament für die massive, zur Verteidigung eingerichtete zweistöckige Kaserne mit Schießscharten steht auf 1800 Eichenpfählen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Reduit beschädigt, in den 50er- und 60er Jahren jedoch wieder halbwegs hergerichtet. Heute sind in ihr mehrere Kasteler Vereine sowie ein Jugendzentrum und das Kasteler Heimatmuseum Museum Castellum untergebracht. Der Innenhof wird im Sommer für verschiedene Open-Air-Veranstaltungen wie Konzerte, Kino usw. genutzt.
    Das Reduit befindet sich am Rheinufer in Mainz-Kastel

    Kaiser-Friedrich-Therme
    Die Kaiser-Friedrich-Therme (das ursprünglich Kaiser-Friedrich-Bad) ist ein in den Jahren 1910 bis 1913 im Jugendstil erbautes, historisches Thermalbad.
    Das Wasser kommt aus der nach dem Kochbrunnen zweitgrößten Wiesbadener Thermalquelle, der Adlerquelle. Die Wassertemperatur beträgt über 60 °C.
    Das römisch-irische Bad mit den Mosaik-Fliesen wurde kurz vor der Jahrtausendwende für ca. vier Millionen Euro saniert und erweitert. Es bietet nun auf beinahe 1.500 m² Fläche eine vielseitige Saunalandschaft mit Tepidarium, Sudatorium, Sanarium, Russischem Dampfbad, Finnischer Sauna, Steindampfbad, Lavaorum, Frigidarium und tropische Eisregenzone.
    Auch Anwendungen wie Massagen, Sandbad, Rasul, Softpack und kosmetische Pflege sind hier möglich.
    Standort: Langgasse 38-40

    Römertor
    Die an der Basis 1,30 Meter dicke, bis zu 10 Meter hohe und etwa 80 Meter lange, sogenannte "Heidenmauer" besteht aus Bruchstein und römischem Mörtel.
    Gegen Ende des 4. Jahrhunderts wurde sie unter Kaiser Valentinian I. errichtet. Sie ist das älteste Bauwerk der Stadt aus der Römerzeit und befindet sich im Zentrum von Wiesbaden.
    Sie führt vom „Schulberg“ in östlicher Richtung talwärts bis zur Straße „Am Römertor“ und ist ein Teilstück eines damaligen Aquäduktes zur Wasserversorgung römischer Truppen.
    Im Mittelalter bezog man die Heidenmauer in die Stadtbefestigung ein und sie ist heute das einzig erhaltene Teilstück davon. 1902 wurden die Reste der Heidenmauer wegen des Baus der Coulinstraße durchbrochen und das so genannte Römertor errichtet, eine überdachte Holzkonstruktion in romanisierendem Stil.
    Anfang der 80er Jahre wurde ein Treppenaufgang auf der Talseite und ein Steg auf der Bergseite als Füßgängerquerung angefügt.
    Unterhalb des Römertores wurden Kopien von in Wiesbaden gefundenen Grab- und Gedenksteinen und Schrifttafeln aus der Römerzeit aufgestellt und damit ein Freilichtmuseum erschaffen.
    Standort: Am Römertor

    Hauptbahnhof
    Der im klassischen Neubarock aus rotem Sandstein erbaute Hauptbahnhof wurde 1906 unter Kaiser Wilhelms II. als neuer Zentralbahnhof eingeweiht.
    Die Einzelheiten wie z.B. der 40 Meter hohe Turm, der Pavillon und die Halle sind nach malerischen Gesichtspunkten im neobarocken Stil gestaltet. Im Inneren besteht der Bahnhof aus gelbem Sandstein.
    Aufgrund der wachsenden Anzahl Reisender der damaligen Kurstadt wurde ein Bahnhofsneubau notwendig. Als Kopfbahnhof wurde den Kurgästen das Treppensteigen erspart. 1906 wurde auch das Bahnbetriebswerk in Betrieb genommen, das in den Folgejahren mehrfach erweitert wurde.
    In den Jahren 2003 und 2004 wurde der Wiesbadener Hauptbahnhof für 25 Millionen Euro umfassend renoviert und modernisiert. Nach seiner Renovierung wurde der Hauptbahnhof in den letzten Jahren kontinuierlich um Geschäfte erweitert, wo auch außerhalb der üblichen Öffnungszeit eingekauft werden kann.
    Zwischen Mitte 2006 und März 2007 erfolgte eine Umgestaltung des Vorplatzes im Umfang von 1,5 Millionen Euro. Nebenan befindet sich das im März 2007 neu eröffnete Lilien-Carré auf dem Gelände der ehemaligen Hauptpost.
    Im Zuge der Konjunkturprogramme wurden ab Ende 2010 die Hallendächer mit einem Aufwand von 35 Millionen Euro saniert.

    Henkell-Schlösschen
    Das Hauptgebäude der Sektkellerei Henkell wurde in den Jahren 1907 bis 1909 von dem Architekten Paul Bonatz errichtet.
    Adam Henkel gründete bereits im Jahr 1832 eine kleine Weinhandlung. Ein paar Jahre später begann er mit der Produktion von Sekt. Aber erst durch seinen Enkel Otto kam Ende des 19. Jahrhunderts der Durchbruch auf dem nationalen und internationalen Markt mit der Sektmarke „Henkell Trocken“. Der Erfolg ist u.a. auf die geistreiche und künstlerisch ansprechende Werbung zurück zu führen, welche in erheblichem Umfang eingesetzt wurde.
    Anfang des 20. Jahrhunderts erforderte das rasche Wachstum die Errichtung eines neuen, würdevollen Firmensitzes. Otto Henkell beauftragte den Architekten Paul Bonatz mit der Erbauung des so genannten Henkell-Schlösschens, einem schlossartigen, im klassizistischen Stil gehaltenem Bauwerk. Die mit Travertin verkleidete Fassade unterstreicht den edlen Charakter des Gebäudes. Das große Walmdach besteht aus Glas und Kupfer. 1928 wurde die Empfangshalle reichlich mit überbordenden Verzierungen im Stile des Rokoko ausgeschmückt, da Otto Henkell die ursprüngliche klassizistische Gestaltung nicht mehr repräsentativ genug erschien.
    Eine Kellereiführung sollte man nicht verpassen. Zu entdecken gibt es dabei neben dem Marmorsaal die sieben Stockwerke tiefen Weinkeller, Einblicke in die Produktion und ein kleines Museum.
    Adresse: Biebricher Allee 142

    Hessischer Landtag (Stadtschloss)
    Das ehemalige Stadtschloss der Herzöge von Nassau wurde von 1837 bis 1841 als schlichtes Stadtpalais für Herzog Wilhelm von Nassau im spätklassizistischen Stil erbaut, der sich für den beengten Standort im Stadtzentrum entschied um Bürgernähe zu demonstrieren.
    Er verstarb jedoch vor der Fertigstellung. So wurde sein Sohn Adolf im Jahr 1841 der Schlossherr. Nachdem dieser 1866 ins Exil gehen musste, nutzte das preußische Königreich das Schloss für Aufenthalte der Kaiser Wilhelm I. und Wilhelm II. 1925 war es Sitz der britischen Rheinarmee und 1930 wurde darin ein Museum eingerichtet. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss wieder hergestellt und 1946 Sitz des Hessischen Landesparlaments.
    Das Gebäude verfügt über eine prächtige Innenausstattung, wie z.B. Wand- und Deckenmalereien im Stil der klassischen Antike.
    Standort: Schlossplatz 1

    Hessische Staatskanzlei
    Die Hessische Staatskanzlei ist seit 2004 in dem ehemaligen Hotel Rose an der heutigen Georg-August-Zinn-Straße im sogenannten Quellenviertel untergebracht.
    Das Hotel Rose, ursprünglich auch ein Badehaus und Hotel, liegt an der Ostseite des Kochbrunnenplatzes. Es war bis ins Jahr 1896 ein eher kleineres, einfaches Hotel. Dann wurde es vom Eigentümer abgerissen, der dort in den Jahren 1896 bis 1902 ein neobarrockes Luxushotel mit über 200 Salons und Schlafzimmern sowie 55 Badezimmern errichtete. Auch ein großes Badehaus, dessen Wasser direkt vom Kochbrunnen eingespeist wurde, sowie eine große Tennishalle kam noch hinzu.
    Dieses Hotel wurde dann in der Folgezeit sehr beliebt. In seiner Hochzeit beherbergte es viele berühmte Gäste.
    In den Jahren 1940 bis 1948 wurde es zunächst von der deutsch-französischen Waffenstillstandskommission, dann von der US-Airforce genutzt.
    Nach einer sehr umfangreichen Renovierung wurde im Jahr 1959 der Hotelbetrieb wieder aufgenommen. Nun mit erheblich weniger Zimmern als vorher, da einige Appartements für Dauergäste eingerichtet wurden.
    Im Jahre 2001 erwarb die Hessische Landesregierung das Gebäude und seit 2004 ist es die Hessische Staatskanzlei in der Georg-August-Zinn-Straße 1

    Hessisches Staatstheater
    Der Bau des Wiesbadener Theaters wurde als neues königliches Hoftheater maßgeblich durch Kaiser Wilhelm II. initiiert und gefördert und ab 1892 für 1,8 Mio. Goldmark im Stil des Neobarocks errichtet.
    Am 16. Oktober 1894 wurde das neue Haus in Wiesbaden nach nur 22 Monaten Bauzeit im Beisein des Kaisers feierlich eröffnet. Kaiser Wilhelm II. besaß eine eigene Einfahrt für seine Kutsche, (die „Kaiserfahrt“), in der er seine Loge von der Wilhelmstraße durch den Keller direkt erreichen konnte. Auf dessen Wunsch wurde 1902 an der Ostseite des ehemals spiegelbildlich aufgebauten Theaters für 600.000 Mark ein Foyer angefügt, das die Pracht des Zuschauerraums noch übertraf. Ergänzt wurde diese erste Erweiterung durch eine Probebühne, den Malersaal und diverse Werkstätten an der Südseite der Kolonnaden.
    Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte die Umbenennung in Preußisches Staatstheater. Ein Bühnenbrand im Jahr 1923, durch den unter anderem auch die Kuppel des Bühnenturmes vollständig zerstört wurde, hat dazu geführt, dass diese aus Kostengründen ohne die ursprünglichen Verzierungen nur vereinfacht wieder aufgebaut wurde. Die Trägerschaft wechselte 1932 vom Land Preußen zur Stadt Wiesbaden. Dadurch kam es zu einer erneuten Umbenennung in Nassauisches Landestheater.
    Während des 2. Weltkrieges wurde die Nordseite des Theaters durch Bombentreffer stark beschädigt. Die beschädigten Gebäudeteile wurden in der Nachkriegszeit nur sehr vereinfacht wieder aufgebaut. Das Deckenbild des Zuschauerraums wurde in diesem Zusammenhang zeitgenössisch neu gestaltet. Nach einem erneuten Wechsel der Trägerschaft zu dem neu geschaffenen Land Hessen im Jahr 1946 und einer zeitweiligen Nutzung des Großen Hauses durch die US-Streitkräfte wurde der Spielbetrieb 1947 als Großhessisches Staatstheater und später als Hessisches Staatstheater Wiesbaden wieder aufgenommen.
    1949/50 wurde das prunkvolle Foyer baulich vom Theater abgetrennt und zum Spielcasino umfunktioniert. Diese Trennung wurde erst zu den Maifestspielen 1956 wieder aufgehoben. 1975 bis 1978 wurde der Zuschauerraum aufwendig saniert und teilweise nach historischem Vorbild rekonstruiert (Deckengemälde, Farbgebung, Stuckapplikationen etc.). Der Anbau aus den Jahren 1975 bis 1978 wurde in Kontrast zum Altbau als Beton-Flachdachbau mit großen Glasfassaden und mit einer Bleiverkleidung ausgeführt.
    Nach der aufwendigen Rekonstruktion wurde anlässlich der Wiedereröffnung erstmalig das Theatrium durchgeführt. Dieses inzwischen alljährlich stattfindende sommerliche Volksfest in Wiesbaden wird auch Wilhelmstraßenfest genannt und zählt zu den populärsten Straßenfesten Deutschlands. Das Theater ist auch Aufführungsort der Internationalen Maifestspiele in Wiesbaden.
    Standort: Christian-Zais-Straße 3

    Jagdschloss Fasanerie
    Einst ein Gehege für fürstliche Jagden ist der 25 Hektar große Tier- und Pflanzenpark Fasanerie im Nordosten der Stadt Wiesbaden zwischen Aar- und Klarenthaler Straße heute ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende.
    Mit der Errichtung des Jagdschlosses im Jahre 1749 kann die Fasanerie auf eine über 250-jährige, bewegte Geschichte zurück schauen, welche durch wechselnde Nutzungsarten geprägt ist. So unter anderem als Fasanenaufzucht, als Sommerresidenz und auch als Baumschule.
    Vor über 100 Jahren, am 01.07.1912 wurde sie von der königlich-preußischen Forstverwaltung der Stadt Wiesbaden übertragen. Seit dem ist sie ein sehr beliebtes Ausflugsziel für die heimische Bevölkerung und Gäste von Wiesbaden. Um die 50 einheimische Tierarten, auch zahlreiche Wild- und Haustiere, werden hier in naturnaher Umgebung gehalten. Das beginnt beim Hausschwein, über Wölfe und Füchse, bis hin zu den wohl berühmtesten Bewohnern, den Bären Kuno, Ronja und Troxi II.
    Auch landschaftlich hat der Fasanerie-Park viel zu bieten: Wiesen, Wald, Gewässer sowie exotische und heimische Pflanzen lassen die Besucher von Wiesbaden das Stadtleben vergessen und sich in eine einmalige Naturlandschaft versetzen. Auch Kaukasustannen und nordamerikanische Mammutbäume befinden sich im Park. Für Kinder gibt es dazu noch Streichelgehege, einen Wasserspielplatz und beliebte Spielgeräte.
    Eine besondere Attraktion sind die Fütterungstouren, die (außer Freitags) täglich gegen 11 und 15 Uhr stattfinden. Der Tier- und Pflanzenpark Fasanerie bietet für alle Besucher/innen etwas ganz Besonderes: Der "Förderverein Fasanerie e.V." und das "Naturpädagogische Zentrum" lädt große und kleine Besucher zu naturkundlichen Führungen ein, die auf anschauliche Art und Weise Wissenswertes über Tierarten und Pflanzen an Kinder und Jugendliche vermitteln.
    Das Jagdschloss Fasanerie befindet sich in der Wilfried-Ries-Straße 20 in 65195 Wiesbaden

    Jagdschloss Platte
    In den Jahren 1823 bis 1826 entstand das Jagdschloss Platte bei Wiesbaden und wurde während der Jagdsaison als Herbstwohnsitz der herzoglichen Familie von Nassau genutzt. Diverse Prominenz wie Zar Alexander II., Zarin Maria Alexandrowna und Kaiserin Eugenie, die zu den Gästen zählten, machten "die Platte" zu einem Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Während der Abwesenheit des Herzogs stand das Schloss aber auch Bürgern und Kurgästen für Besichtigungen und Veranstaltungen zur Verfügung.
    Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss 1945 fast völlig zerstört und ab 1989 durch Initiative der heutigen "Stiftung Jagdschloss Platte e.V." wieder nutzbar gemacht und konnte seit 1993 wieder für Hochzeiten und sonstige Veranstaltungen genutzt werden.
    2003 erhielt es ein modernes Glasdach. Der Ruinencharakter blieb jedoch optisch erhalten. 2006/2007 folgte ein weiterer Ausbau des Innenraums, und seit her steht das Jagdschloss Platte, nicht weit von der Innenstadt Wiesbaden, ohne Einschränkungen und modern klimatisiert zur Verfügung für Veranstaltungen aller Art und bietet einen perfekten Rahmen als ausgefallener Veranstaltungsort, der für Kreativität und besondere Gestaltung viel Freiraum lässt. Es besticht besonders durch seine wundervolle Aussicht auf Wiesbaden und das Rheintal.
    Das Jagdschloss Platte befindet sich nördlich der Stadt an der B417 (Platter Straße) in 65195 Wiesbaden

    Kochbrunnen
    Der um 1889 errichtete Kochbrunnentempel ist die bedeutendste Thermalquelle von Wiesbaden. Seine Quellen wurden bereits 1366 als Brühborn und 1536 als Siedeborn erwähnt.
    Im 19. Jahrhundert war die Natrium-Chlorid-Thermalquelle das Zentrum der Wiesbadener Trinkkur. 15 Quellen laufen hier zusammen und fördern mehrere Hundert Liter Thermalwasser pro Minute an die Oberfläche - mit einer Temperatur von annähernd 70 Grad Celsius, welcher der Kochbrunnen auch seinen Namen verdankt. Das Wasser riecht nach Schwefelwasserstoff und schmeckt stark salzig.
    Früher stand er am südlichen Ende der Kolonnade, 1976/77 wurde er an anderer Stelle erneuert, aber es fließt dort noch immer das Thermalwasser. Der Kochbrunnenplatz wird an nördlicher Seite von der Taunusstraße begrenzt. Im Westen, an der Saalgasse befinden sich die Überreste der um 1888 erbauten Kochbrunnenkolonnade, die den ganzen Platz mit einem z-förmigen Grundriss ausfüllte.
    Nach dem Krieg im Jahr 1949 wurde die Kolonnade wieder in Benutzung genommen und in den sechziger Jahren abgerissen. Stehen blieb nur der Flügel an der Saalgasse. Seine optische Historik wurde aber in den neunziger Jahren durch einen Glasvorbau zunichte gemacht.
    Um den Kochbrunnenplatz und den benachbarten Kranzplatz siedelten sich einige der Grandhotels von Wiesbaden an. So z.B. das älteste Hotel von Deutschland, der schon im Jahr 1486 gegründete Schwarze Bock, das damalie Palasthotel, sowie das Hotel Rose, welches seit 2004 die Hessische Staatskanzlei beherbergt.
    Der Kochbrunnen befindet sich auf dem Kochbrunnenplatz in Wiesbaden

    Kurhaus
    Das in den Jahren 1905 bis 1907 im Stil des Neoklassizismus mit Jugendstilmotiven erbaute Kurhaus der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist einer der prunkvollsten Festbauten von Deutschland.
    In den 80er Jahren wurde das Gebäude einer umfassenden Renovierung unterzogen und mit moderner Veranstaltungstechnik ausgestattet. Es ist gesellschaftlicher Mittelpunkt der Kurstadt und bietet einen repräsentativen Rahmen für vielerlei und zahlreiche Veranstaltungen.
    Neben einem großen und kleineren Festsaal beherbergt es gehobene Kurhaus Gastronomien und die Spielbank Wiesbaden mit deren Großem Spiel (Roulette, Black Jack, Poker).
    Das Kurhaus ist der Mittelpunkt des Wiesbadener Kurecks am Ende der Wilhelmstraße. Vor dem Haupteingang auf der Westseite befindet sich das Bowling Green, eine seinerzeit von englischen Kurgästen so benannte Rasenfläche mit zwei Springbrunnen. Eingerahmt von Theater- bzw. Kurhauskolonnaden wurde diese Fläche in den Jahren 20042006 mit einer Tiefgarage unterbaut. Die südlichen Theaterkolonnaden sind Teil des Hessischen Staatstheaters, in den nördlichen Kurhauskolonnaden – mit 129 m längste Säulenhalle Europas – ist das Kleine Spiel, das Automatenspiel der Spielbank untergebracht.
    Das Kurhaus bildet – von der Wilhelmstraße aus betrachtet – den prächtigen Abschluss des Bowling Greens. Hinter dem Kurhaus auf der Ostseite beginnt der große Kurpark mit Konzertmuschel und Fontänen-Teich.
    Standort: Kurhausplatz 1 in Wiesbaden

    Kurhauskolonnaden
    In der aus dem Jahr 1826 stammenden, ehemalige Wandelhalle und mit fast 130 Metern Länge die längste Säulenhalle der Welt, ist heute das "Kleine Spiel" (Automatenspiel) der Spielbank Wiesbaden untergebracht.
    Früher wurden dort vornehme Geschäfte beherbergt, die bis zur Fertigstellung in offenen Säulengängen des alten Kurhauses untergebracht waren.
    Die nördlich gelegene „Alte Kolonnade“ wurde erst knapp 15 Jahre später mit der südlichen „Neuen Kolonnade“ ergänzt. Am Bowling Green, einem Platz mit zwei Kaskadenbrunnen, befanden sich an dessen Längsseiten die sich gleichenden Kolonnaden.
    Standort: Kurhausplatz 1 in Wiesbaden

    Landesbibliothek Wiesbaden
    Die im Jahr 1913 im Neoklassizismus errichtete Landesbibliothek ist die größte und bedeutendste Bibliothek der Stadt.
    Ihre Geschichte geht auf das Jahr 1730 zurück, welche als damalige Regierungsbibliothek im Usinger Schloss gegründet wurde und ein paar Jahre später in das ehemalige Alte Schloß am Markt in Wiesbaden umzog.
    Seit 1813 ist sie öffentlich zugänglich und erhielt als Herzoglich Nassauische Öffentliche Bibliothek das Pflichtexemplarrecht, weshalb dieses Jahr als eigentliches Gründungsjahr der Landesbibliothek gilt.
    Seit 1913 befindet sie sich in dem eigens dafür in der Rheinstraße errichteten Gebäude. Die neoklassizistische Fassade greift auf Elemente der italienischen Frührenaissance zurück. Insgesamt etwa 19 Kilometer Regalfläche befinden sich in der selbsttragenden Stahlregalanlage, die insgesamt sieben Magazingeschosse umfasst.
    Darin befinden sich mehr als 800.000 Bücher und andere Medien aus allen Fachbereichen, unter anderem fast 5.000 Zeitschriften, davon etwa die Hälfte in elektronischer Form. Über 100.000 Drucke aus Jahren vor 1900 sind genau so Bestandteil der Bibliothek wie einige hundert Handschriften. Jährlich kommen über 10.000 Bände hinzu.
    Der Standort ist in der Rheinstraße 55 in Wiesbaden

    Landesdenkmal Biebrich
    Das Denkmal zu Ehren Herzog Adolph von Nassau, des letzten Herzogs von Nassau, sollte ihm aufgrund seiner Verdienste um die Stadt Biebrich schon zu Lebzeiten gesetzt werden, was dieser jedoch ablehnte. So errichtete man es erst nach seinem Tode und weihte es im Jahre 1909 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ein.
    Herzog Adolph von Nassau wurde 1817 in Biebrich als Sohn des nassauischen Herzogs Wilhelm geboren. Er verbrachte seine Kindheit im Biebricher Schloss. Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1839 bestieg Herzog Adolph im Alter von nur 22 Jahren den nassauischen Landesthron. Nach der Annexion des nassauischen Herzogtums durch das preußische Königreich musste er 1866 ins Exil gehen. Ausgestattet mit einer großen Abfindung war sein Aufenthalt überwiegend in Frankfurt und Wien. Aufgrund eines Erbvertrages aus dem 18. Jahrhundert wurde er im Jahre 1890 Großherzog von Luxemburg. Er verschied im November 1905 und wurde in der Fürstengruft der Weilburger Schlosskirche bestattet.
    Das Bronzestandbild des Herzogs ist etwa 4 Meter hoch. Der Herzog wird dargestellt im Alter von etwa 50 Jahren in der Uniform eines nassauischen Generals. Das Standbild krönt den treppenförmigen Unterbau vor einem 8 m hohen Obelisken. Eine Ebene darunter wird der Sockel auf drei Seiten von einem Fries umrahmt. Lebensgroße Figuren der nassauischen Bürger und Soldaten bilden hier einen Huldigungszug zu Ehren des Herzogs. Auf der Rückseite wacht der nassauische Löwe vor einer Gruppe weiblicher Figuren, die den Ruhm des Landes verkündet.
    Schaut man von der Richard-Wagner-Anlage auf das Denkmal, sieht man am Fuße der Stützmauer das Wappen Nassaus, welches trotz seiner Größe fein ausgemeißelt ist.
    Rechtzeitig zur Hundertjahrfeier des Nassauischen Landesdenkmals im Jahre 2009 wurde das Denkmal größtenteils saniert.
    Es steht an der Biebricher Allee in Wiesbaden

    Landeshaus
    Das Verwaltungsgebäude der ehemaligen preußischen Provinz Hessen-Nassau, seit 1953 dem Sitz des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, wurde zwischen 1904 und 1907 im neobarocken Stil erbaut.
    Mit einer Fassade aus rotem Mainsandstein, dem breiten Giebeldreieck und seiner Mansardhaube ist das Gebäude ein auffälliger Blickpunkt. Die aufwendige Innenausstattung besteht aus Mosaikböden, Säulen aus Marmor und Granit, sowie Eichenholzvertäfelungen mit Reliefmotiven. Die Fenster zeigen 50 Wappen Nassauischer Städte in Glasmalerei.
    Im Landeshaus saßen seit 1934 die Schreibtischtäter der Euthanasie. Das Amt für Erb- und Rassenpflege organisierte die Morde von geisteskranken Menschen und Personen, die in der Nazizeit als Minderwertig eingestuft wurden, was mehr als 10.000 Menschenmorde in Hadamar bei Limburg zur Folge hatte. Nach ungefähren Schätzungen wurden im gesamten Deutschen Reich bis 1945 etwa 360.000 Personen zwangsweise sterilisiert, woran viele unmittelbarer verstarben.
    Adresse: Kaiser-Friedrich-Ring 75 in Wiesbaden

    Lutherkirche
    Mit der schlichten, weissen Putzfassade der an Weihnachten 1910 eingeweihten, im Jugendstil errichteten Lutherkirche wurde bewusst auf die historischen Formen im evangelischen Kirchenbau der Stadt verzichtet.
    Der romanisch beeinflusste Jugendstil zeigt sich besonders in der Ausstattung und bunten Dekoration an Decken und Wänden. Der Innenraum der Lutherkirche ist nach den Regeln des „Wiesbadener Programm“ aufgebaut welches besagt, dass die drei Elemente des Gottesdienstes - Altar (Abendmahl), Kanzel (Predigt) und Orgel (Musik) - zentral übereinander anzuordnen sind. Die Kirchenbesucher nehmen halbkreisförmig um diese drei Elemente Platz. Mit dem großen Einheitsraum mit 1200 Sitzplätzen, in dem bis zu 1400 Besucher Platz finden, gehört die Lutherkirche zu den Wiesbadener Gotteshäusern mit der besten Akustik.
    Dem Kirchenraum vorgelagert sind ein Vorraum und eine Vorhalle. Daneben gibt es weitere Räume, darunter auch einen mittelgroßen Gemeindesaal. Über dem Haupteingang ist ein Kreuzmosaik mit dem Christusmonogramm zu sehen. Zu beiden Seiten über dem Kreuz befinden sich die griechischen Buchstaben Alpha und Omega als Zeichen, dass Jesus Christus Anfang und Ende der Welt und allen Seins ist (vgl. Offenbarung des Johannes 22,13).
    Die Lutherkirche in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist eine protestantische Kirche, die in den Jahren 1908 bis 1910 errichtet wurde. Der für Juli 1907 angesetzte Baubeginn verschob sich auf Ende August 1908, als der erste Patenstich erfolgte. Die Grundsteinlegung war am 1. November 1908.
    Ein besonderes Merkmal ist der 50 m hohe Kirchenturm sowie das große Kirchendach von 20 m Höhe, das von einer damals aufsehenerregenden Stahlkonstruktion getragen wird.
    Der Kirchenstandort ist die Sartoriusstr. 16 in Wiesbaden

    Marktkirche
    Die in den Jahren 1853 bis 1862 im neugotischen Stil errichtete Kirche ist die älteste und größte protestantische Kirche Wiesbadens.
    Das mit Backstein verkleidete Bruchsteingebäude hat mit dem Hauptturm eine Höhe von 98 Metern und die Gesamtlänge beträgt etwa 60 Meter. Die vielfältige Bauplastik besteht aus gebranntem Tonstein und die Kirche ist weitgehend noch in ihrer ursprünglichen Bauform erhalten.
    Nach Instandsetzung der Beschädigungen durch den zweiten Weltkrieg wurde die Kirche im Jahr 1949 wieder eingeweiht. Die heutige Farbgebung im Innenraum stammt aus den Jahren 1963-64. Das Deckengewölbe wurde als Sternenhimmel ausgemalt. Die ursprüngliche Orgel mit 53 Registern und mechanischer Traktur aus dem Jahr 1863 wurde 1970 zu einer Orgel mit elektrischer Spiel- und Registertraktur umgebaut und 1987 auf 85 Register erweitert, von denen 20 noch aus der Ursprungsorgel stammen. Das Instrument hat 6198 Pfeifen.
    Das 1986 eingeweihte Carillon ist im Hauptturm in 65 Metern Höhe untergebracht, welche man über 290 Treppenstufen erreichen und die mechanische Klaviatur bespielen kann. 49 Bronzeglocken mit Einzelgewichten zwischen 13 kg und 2,2 Tonnen haben ein Gesamtgewicht von etwa 11 Tonnen und hängen an einer Stahlkonstuktion mit weiteren ca. 10 Tonnen Eigengewicht.
    Der Standort ist der Schlossplatz in Wiesbaden

    Mauritiuskirche
    Bis sie durch einen Brand am 27. Juli 1850 zerstört wurde, war die Mauritiuskirche in Wiesbaden der kirchliche Mittelpunkt.
    Im Februar 1488 wurde mit dem Bau der vierten Mauritiuskirche begonnen. Grabungen in den Jahren 1850 bis 1853 ergaben, dass sie drei Bauten als Vorgänger hatte. Wohl um die Jahre 780/790 entstand auf dem heutigen Mauritiusplatz die erste Kirche aus Stein mit einem rechteckigen, lang gestreckten Grundriss. Dieser wurde bereits vor der Jahrtausendwende durch eine frühromanische Basilika mit Chorapsis ersetzt.
    Nach mehreren Zerstörungen in den Jahren 1242 und 1318 ist im Jahr 1320 die dritte Mauritiuskirche entstanden. Im 15. Jahrhundert machten sich immer stärker Bauschäden bemerkbar und es zeigte sich immer mehr, dass die Kirche mittlerweile zu klein für die Gemeinde war.
    Am 14. Februar 1488 begann deshalb der Bau der vierten Mauritiuskirche. Errichtet wurden ein neuer Chor mit polygonalem Abschluss und zwei Räumen, die im Norden und Süden an das westliche Joch des Chores angebaut wurden. Der Turm wurde ebenfalls umgebaut. Geweiht wurde diese Kirche im Jahr 1521.
    Nach dem Dreißigjährigen Krieg kamen im Jahr 1688 wieder Bestrebungen für eine neue Kirche auf, die bei Gottesdiensten für eine wachsende Stadtbevölkerung genug Platz bieten sollte. 1717 begannen Umbau und Erweiterung der bestehenden Mauritiuskirche. 1768 wurde der Turm saniert, aufgestockt und mit einer barocken Zwiebelhaube sowie einem Wetterhahn und neuen Glocken versehen.
    Im Juli 1850 brannte die Kirche bei Spenglerarpeiten an der Turmlaterne, wobei das Gebälk Feuer fing, vollständig ab. Die Mauritiuskirche wurde nicht wieder aufgebaut. Die stehen gebliebenen Außenmauern waren für einen Innenausbau nicht mehr tragfähig.
    Die Namen der Straßen Kirchgasse, Kleine Kirchgasse, Mauritiusstraße und der des Mauritiusplatzes erinnern bis heute an die Kirche.

    Ministerialgebäude
    Errichtet wurde der Bau im Stil der Neorenaissance, sich aber auch stark an der florentiner Renaissance orientierend, in den Jahren 1838 bis 1842.
    Ursprünglich wurde das Gebäude dreiflüglig errichtet. 1854 brannte es aus und wurde mit einer Inneneinrichtung im reichen pompejianischen Stil wieder hergestellt.
    Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es bis 1925 von den Französischen Besatzungstruppen in Besitz genommen.
    1928 erhielt der Bau einen rückwärtigen, vierten Flügel, welcher sich an der Architektur des Altbaus orientierte, jedoch ein Stockwerk mehr hatte.
    Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude nicht beschädigt und wurde von den Amerikanern übernommen und beherbergte bis 1953 das Oberkommando der amerikanischen Luftwaffe in Europa und ab 1954 das hessische Innenministerium. Seit 1968 ist der Bau Sitz des hessischen Justizministeriums.
    Standort: Ecke Luisenstraße / Bahnhofstraße

    Museum Wiesbaden
    Hessisches Landesmuseum, erbaut in den Jahren 1913 bis 1915, mit den drei Sparten Nassauische Altertümer, Kunstsammlung und naturhistorische Sammlung.
    Johann Wolfgang von Goethe veranlasste 1825 den Frankfurter Privatsammler Johann Isaac Freiherr von Gerning, seine umfangreiche Sammlungen von Kunstwerken, Altertümern und Naturalien dem Herzogtum Nassau gegen Zahlung einer Leibrente zur Verfügung zu stellen. Diese Sammlung konnte danach schnell erweitert werden und es kristallisierten sich drei ursprünglich selbständige Museen heraus.
    Diese drei Museen und die Landesbibliothek zogen ab 1821 in das Palais ein, welches heute Sitz der Industrie- und Handelskammer ist.
    Durch rege Sammeltätigkeit und Neuerwerbungen wurde das Gebäude jedoch bald zu klein und der Ruf nach einem Neubau wurde immer lauter.
    Nachdem 1899 die Stadt Wiesbaden diese Einrichtungen übernahm fand dies allgemeine Zustimmung. Auch deshalb, weil Wiesbaden am Ende des 19. Jahrhunderts über die finanziellen Mittel verfügte Kultur zu fördern.
    So wurde 1913 der Grundstein für einen Neubau mit drei Flügeln an der Ecke Wilhelmstraße/Rheinstraße gelegt.
    Nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde das Museum Wiesbaden zum "Central Collecting Point" der Amerikaner, und in den 1950er und 1960er Jahren begann mit sparsamsten Mitteln die Wiedereinrichtung der Sammlungen.
    In diese Zeit fällt auch der beginnende Aufbau der wertvollsten und bedeutendsten Sammlung des Hauses - der Jawlensky-Sammlung.
    1973 kamen die drei Museen in den Besitz des Landes Hessen. Seit dieser Zeit sind sie in einem Dreispartenhaus, dem Museum Wiesbaden, vereint.
    Von 1994 bis 1997 wurden die Räume der Kunstsammlung, von 2003 bis 2006 die Dächer, der Eingangsbereich und der Vortragssaal grundlegend saniert.
    Von 2007 bis 2012 wurden Nord- und Südflügel saniert.
    2007 wurde das Museum von der deutschen Sektion der AICA als "Museum des Jahres" für seine Ausstellungstätigkeit und seine Sammlungsaktivität im Bereich moderner Kunst ausgezeichnet.
    Diese Auszeichnung verdankt das Haus der mit der Sanierung einhergehenden Schärfung des Sammlungsprofils innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte auf drei Schwerpunkte: Jawlensky-Sammlung nebst Umfeld, konstruktive Positionen im Umfeld von Friedrich Vordemberge-Gildewart und die sogenannte Stille Avantgarde seit den 1960er Jahren.
    Adresse: Friedrich-Ebert-Allee 2 in Wiesbaden

    Nerobergbahn
    Die Talstation der im September des Jahres 1888 eröffneten Nerobergbahn liegt am Ende des oberen Nerotales. Auf einer Länge von knapp 440 Metern führt die mit Wasserballast betriebene Zahnstangenstandseilbahn in ein paar Minuten die durchschnittlich ca. 20%iger Steigung auf den Neroberg und überwindet dabei über 80 Meter Höhenunterschied. Sie ist Deutschlands letzte Bergbahn dieses Typs und damit auch ein technisches Kulturdenkmal. 2 mit einem Stahlseil miteinander verbundene Wagen treffen sich in der Streckenmitte. Dort können sie durch Weichen aneinander vorbei fahren.
    Heute, von der ESWE Verkehrsgesellschaft in den Sommermonaten betrieben, nutzen jährlich über 250.000 Personen die Nerobergbahn. 1944 wegen Kriegsschäden stillgelegt wurde sie 1946 nach ihrer Wiederinstandsetzung von den Amerikanern beschlagnahmt, für alle jedoch schon 1948 wieder zugänglich gemacht. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden Schienen und Seile erneuert.
    Bis heute hat die Nerobergbahn keinen einzigen Unfall zu verzeichnen. Im August 2000 wurde im ehemaligen, historischen Toilettenhäuschen, welches sich an der Talstation befindet, ein kleines Museum zur Geschichte und der Bahn selbst eingerichtet.

    Neues Rathaus
    Es wurde 5-eckig erbaut in den Jahren 1883 bis 1887 im Stil der Renaissance und jede der 5 Ecken wurde mit einem Turm versehen. An äußerlichem Prunk übertraf es sogar das gegenüber liegende Stadtschloss.
    Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und später verändert wieder aufgebaut, wobei ein weiteres Stockwerk aufgesetzt wurde.
    Noch im Ursprung erhalten ist die gewölbte Eingangshalle und das Treppenhaus. Neben seiner eigentlichen Bestimmung beherbergt das mit Thermalwasser beheizte Gebäude auch den gastronomisch betriebenen Ratskeller.

    Opelbad auf dem Neroberg
    Das im Jahr 1933/34 erbaute Freibad mit konstant 24 Grad Wassertemperatur liegt etwa 80 Meter höher als die Innenstadt von Wiesbaden am Südhang des Nerobergs.
    Eine Stiftung des Geheimrats Wilhelm von Opel ermöglichte seinen Bau, welcher in späteren Jahren erweitert wurde, zur Belebung des Kur- und Fremdenverkehrs.
    Heute beherbert das Opelbad neben Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken, Planschbecken, Wasserrutsche, Tischtennisplatten, Volleyballfel auch eine Finnische Sauna und ein Restaurand, welches nicht nur den Badgästen zur Verfügung steht.
    Die von „Relings“ abgegrenzten, deckartigen Terrassen und weißen Baukörper erinnern an eine Schiffsarchitektur.
    Das Opelbad ist heute ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz und ist mit dem PKW ebenso erreichbar wie mit der Nerobergbahn.

    Ringkirche
    Errichtet wurde die Kirche Ende des 19. Jahrhunderts im romanisch-gotischen Stil in überwiegend romanischen Formen mit gotischen Elementen. Die Einweihung erfolgte am 31. Oktober 1894 und die Kirche wurde schnell zu einem "Dom des Volkes".
    In den 50er Jahren wurde an der Ringkirche der Wiesbadener Knabenchor gegründet. Im Jahr 2002 begann eine umfassende Sanierung und erst in den 70ern gesetzte Bäume wurden gefällt, um durch sie verursachte, größere Schäden an der Kirche zu vermeiden.
    Seit 2017 ist die Ringkirche mit ihrem 65 Meter hohen Hauptturm u.a. Spielstätte des Rheingau Musik Festivals.
    Sie steht auf einer von allen Seiten stark befahrenen Kreuzungs-Insel am westlichen Ende der Rheinstraße Ecke Ringstraße.

    Russische Kirche
    Die 1847 bis 1855 auf dem Neroberg errichtete Russisch-Orthodoxe Kirche befindet sich etwa 100 Meter südwestlich des zu den größten Westeuropas zählenden, im Jahr 1856 eingeweihten, russisch-orthodoxen Friedhofs.
    Einer vollständigen Restaurierung wurde das Innere der Kirche in den 90er Jahren unterzogen. Ende 2007 wurde sowohl die Hauptkuppel als auch die diese umgebenden 4 kleineren Kuppeln, welche alle auf runden Türmen ruhen und die für russische Kirchen typische Zwiebelform mit senkrechten Rillen haben und jeweils von einem Kreuz gekrönt werden, für etwa eine halbe Million Euro neu vergoldet.
    Adresse: Christian-Spielmann-Weg 1, 65193 Wiesbaden

    Schloss Freudenberg
    Das Schloss Freudenberg in Wiesbaden-Dotzheim wurde 1905/1905 als repräsente Villa mitten in einem Park erbaut und ist - im eigentlichen Sinn - kein Schloss.
    Zu einem Offizierskasino wurde es im ersten Weltkrieg, genutzt von der französischen Armee. Später wurde es etwa 10 Jahre als Kinderheim genutzt und danach als Mütterheim.
    Nach Ende des zweiten Weltkriegs befand sich darin ein Offizierscasino der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, von welchen es stark renovierungsbedürftig 1973 an die Bundesvermögensverwaltung übergeben wurde.
    Nach Nutzung für Priesterseminare, Bibliothek, Teestube und Kirchenraum stand das Gebäude lange Zeit leer und verfiel, u.a. durch Vandalismus und Brandschäden.
    1993 wurde der Park und das Gebäude von der Gesellschaft Natur & Kunst gemeinnütziger e.V. übernommen und unter dem Leitmotiv "Sanierung = Heilung durch Kunst und Kultur" wurde erstmals ein "Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens" gegründet.
    Zu finden ist das Schloss Freudenberg in der Freudenbergstraße 224-226 in Wiesbaden

    Solmsschlösschen
    1890-1892 im neogotischen Stil nach dem Vorbild von Schloss Braunfels als Villa am Bierstädter Hang erbaut, machte es im Wiesbadener Villenbau die Verwendung von Fachwerk wieder populär.
    Mit einem unregelmäßigen Grundriss verfügt es neben einer hölzernen Halle auch über eine eigene Kapelle.
    Es befindet sich am östlichen Rand der Wiesbadener Innenstadt in einem Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen, heute unter Flächendenkmalschutz stehenden Villengebietes in der Gustav-Freytag-Straße 31 in Wiesbaden

    St. Bonifatius Kirche
    Die von 1844-1849 im neogothischen Stil auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes erbaute, dem heiligen Bonifatius gewidmete Kirche ist die größte katholische und gleichzeit Hauptkirche von Wiesbaden. Mit ihren beiden 68 Meter hohen Türmen beherrscht die dreischiffige Hallenkirche den Luisenplatz.
    Gegen Ende des zweiten Weltkriegs wurde sie stark beschädigt, danach provisorisch wieder instand gesetzt, und 1965 - teilweise neugestaltet - komplett renoviert.
    Die Adresse ist Luisenstraße 33, 65185 Wiesbaden

    Villa Clementine
    Erbaut in den Jahren 1878 bis 1882 im Stil des Historismus ist die Villa Clementine eine der schönsten Villen in Wiesbaden. Im Jahr 1960 wurde sie von der Stadt Wiesbaden erworben, welche 1973 beschloss, sie für kulturelle Zwecke zu nutzen. 1978 wurden dort Teile der Serie "Die Buddenbrooks" gedreht. Ab Beginn des 21. Jahrhunderts wird die Villa für Veranstaltungen genutzt und ist seit 2001 im Obergeschoss Standort des Wiesbadener Literaturhauses und ist Sitz des Wiesbadener Presseclubs. 2008/09 wurde die Villa aufwändig saniert und seither erstrahlt sie neu im alten Glanz. An kaum einem anderen Ort kann man sich ein vergleichbares Bild über die Wohnwelt des Großbürgertums gegen Ende des 19. Jahrhunderts machen. Die Villa Clementine ist in der Frankfurter Str. 1 in Wiesbaden für jedermann zugänglich.

    Villa Söhnlein-Pabst
    In den Jahren 1903-1906 ließ der Sektproduzent Wilhelm Söhnlein im Stil des Historismus die Villa nach dem Vorbild des Weißen Hauses in Waschington erbauen. Seit 1938 hatte die Villa unterschiedliche Funktionen: Zunächst war sie Sitz der Polizeiverwaltung, 1944 wurde sie vom "Dritten Reich" erworben, und von Kriegsende bis 1995 wurde sie von der amerikanischen Militärverwaltung genutzt. Heute befindet sich die Villa Söhnlein-Pabst wieder in Privatbesitz und kann in der Paulinenstr. 7 in Wiesbaden bewundert werden